Sichtlich Spaß hatte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger am Freitagabend mit seinen Freien Wählern in Marktheidenfeld. Mit Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder lag er auf einer Wellenlänge. "Das hier ist unser Trausaal", führte ihn die Bürgermeisterin in den Festsaal des Franck-Hauses, um sich sogleich zu erkundigen: "Sind Sie eigentlich verheiratet, Herr Aiwanger?" Nein, das sei er nicht, musste der stellvertretende Ministerpräsident einräumen, und meinte: "Wenn ich das mit dem Trausaal gewusst hätte, dann hätte ich meine Partnerin mitgebracht."
Kurz verunsichert hat Schmidt-Neder den Gast wenig später, als dieser seinen Eintrag ins Goldene Buch für die Umstehenden laut vortrug. "Bei uns heißt das Stadt, nicht Stodt", korrigierte sie den Minister, woraufhin dieser rasch auf das Geschriebene blickte und dann erleichtert feststellte: "Jetzt hatte ich tatsächlich kurz geglaubt, ich hätte Stodt geschrieben. Es steht aber richtig da."

Als die Bilder für Pressse und Fotografen im Kasten waren, war für Aiwanger noch nicht Schluss. "Jetzt brauch ich noch eines für mein Facebook", sagte er und fand Gnade beim Marktheidenfelder Fotograf Peter Leipelt. Für eine schöne Perspektive mit Minister und Stuckdecke ging der Fotograf sogar rücklings in Bodenlage.
Eine Besonderheit der Freien Wähler sei, dass sie nicht alles so verbissen sähen, meinte Aiwanger später in seinem Grußwort. Als er das erste Mal zu einer FW-Veranstaltung gegangen sei, habe er auch noch nicht gewusst, ob das die richtige politische Heimat für ihn sei. Politisch Interessierte lud er ein, es ihm nachzumachen: "Das ist wie so ein Speeddating, man kann sich mal umschauen, muss sich aber nicht gleich festlegen."