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Schwebenried: Verschwundenes Kirchlein und grausamer Ritter

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    Nach unzähligen Recherchen und sieben Jahren Dauer konnte die erste gebundene Schwebenrieder Ortschronik herausgegeben werden. Im Bild (von links)  Verleger Andreas Möhres, Autorin und Organisatorin Karina Mützel, Autor Dieter Hettrich, Vereinsringvorsitzender und Autor Karl Michel.
    Nach unzähligen Recherchen und sieben Jahren Dauer konnte die erste gebundene Schwebenrieder Ortschronik herausgegeben werden. Im Bild (von links)  Verleger Andreas Möhres, Autorin und Organisatorin Karina Mützel, Autor Dieter Hettrich, Vereinsringvorsitzender und Autor Karl Michel. Foto: Eichinger-Fuchs

    Wenn die Bewohner von Schwebenried vom 4. bis 6. Juni 2022 mit einem großen Fest auf ihr 1250-jähriges Bestehen blicken, können sie auf eine reiche Geschichte verweisen. Nun wurden die geschichtlichen Daten in Buchform gefasst und es entstand ein 350-seitiges Werk, das mit der Gründung des Dorfes im Jahr 772 beginnt und den aktuellen Ereignissen des Jahres 2021 schließt.

    Karina Mützel ist Gesamtautorin. Bereits im Jahr 2008 hat sich Dr. Sigrid Rosskopf im Rahmen ihrer Magisterarbeit, die vom damaligen Stadtrat Wolfgang Fischer finanziell unterstützt wurde, mit der Gründungsgeschichte auseinandergesetzt. Auch der ehemalige Gänheimer Lehrer Richard Redelberger hatte sich im Jahr 1930 mit der Dorfhistorie beschäftigt. Beide Niederschriften zusammen bilden die Basis, auf der die neuzeitlichen Forschungen aufbauen.

    Bei ihren Recherchen konnte Karina Mützel, die von Karl Michel, Dieter Hettrich, Hartmut Breunig, Elisabeth Eichinger-Fuchs, Martin Fischer, Wolfgang Fischer, Dr. Christiane Janiak, Günther Liepert, Mechthild Ott, Julian Schmitt und Bernd Steinmetz unterstützt wurde, häufig auf Erinnerungen älterer Mitbürger bauen. Dennoch war jahrelange Forschungsarbeit in den Archiven notwendig, um das Projekt auf eine fundierte Basis zu stellen.

    Karl Michel, der Vorsitzende des Vereinsring Schwebenried, bedankte sich mit Worten der Anerkennung und des Dankes bei Karina Mützel. „Ohne Dich, Deine siebenjährige Ausdauer und Deine Zielstrebigkeit, wäre dieses großartige Geschichtswerk nicht zustande gekommen“, lobte der Vorsitzende.

    Michel betonte, dass ihm um die Zukunft des Dorfes nicht bang sei. Vor allem auch deshalb, weil die Schwebenrieder Vereine und die Bürger in den zurückliegenden Jahrhunderten stets bereit waren, Neues auf die Beine zu stellen. Dabei werde aber auch deutlich, dass sich die Bewohner seit jeher auch zur Wehr setzten, wenn es darum ging, ihre Interessen zu vertreten.

    Die moderne hält Einzug: Hans Lauter (934) mit dem seinem ersten Auto im Dorf. Das Nummernschil IIU für Unterfrankenk war von 1906 bis 1945 in Gebrauch
    Die moderne hält Einzug: Hans Lauter (934) mit dem seinem ersten Auto im Dorf. Das Nummernschil IIU für Unterfrankenk war von 1906 bis 1945 in Gebrauch Foto: Repro Eichinger-Fuchs

    Einen ganz besonderen Dank richtete Michel an den Verleger, der Firma Forest Werbung mit Andreas Möhres. Von dort sei sehr viel Professionalität und Hilfestellung gekommen. Das Redigieren übernahmen Heike Moll-Breunig, Andrea und Karl Michel, Dieter Hettrich, Karina Mützel und Sigrid Möhres

    Rosamunde und Ludwig Feser mit einem Schild "Der letzte seines Standes". 1955 hatte das Landwirtspaar den einzigen Ochsen, den es noch im Dorf gab.
    Rosamunde und Ludwig Feser mit einem Schild "Der letzte seines Standes". 1955 hatte das Landwirtspaar den einzigen Ochsen, den es noch im Dorf gab. Foto: Repro Eichinger-Fuchs

    Beeindruckend seien auch die Fotografien, die bei den Recherchen zutage kamen und die viel über die Menschen und deren Mentalität aussagen. Im Buch gehe es auch humorvoll zu. So werden Geschichten aus der Zeit des Nachtwächters und der Eingemeindungsverhandlungen erzählt, ebenso wie die Sage vom verschwundenen Kirchlein, des grausamen Ritters von der Lichtenburg oder des Anführers der Bauerntruppen, Hans Stang.

    Dass Schwebenried mit seinen geistlichen Würdenträgern und deren Haushälterinnen nicht immer einer Meinung war, lässt sich amüsant lesen, ebenso wie die wechselvolle Geschichte von Privathäuser, öffentlichen Gebäuden und natürlich der prächtigen Pfarrkirche St. Michael.

    Erhältlich ist das Buch über den Vereinsringvorsitzenden Karl Michel, Tel.: (09728) 383.

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