Nach Danzig (Gdansk) war die Gruppe geflogen um in Gdingen, dem früheren Gotenhafen, Quartier zu nehmen. Von Gotenhafen aus schöpften Hunderttausende von Flüchtlingen in den letzen Kriegsmonaten des II. Weltkrieges Hoffnung auf einen Platz in einem der Schiffe nach dem Westen. Das berühmte Ostseebad Zoppot mit der längsten See-Holzbrücke Europas, die nach fast vollständiger Zerstörung wieder aufgebaute Altstadt von Danzig mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten waren ebenso Besichtigungs-Stationen wie die Westernplatte, von wo aus 1939 der Zweite Weltkrieg begann, oder das Solidarnosc-Denkmal.
Die mächtigste Burganlage Europas, die Marienburg, erbaut 1280 von den Deutschordensrittern, war ebenso einen Besuch wert wie die Universitätsstadt Allenstein (Olsztyn), wo der berühmte Astronom Nikolaus Kopernikus forschte. Von Sensburg (Mragowo) in den Masuren aus erkundete die Reisegruppe die Schönheit der masurischen Seenplatte. Über Rastenburg (Ketrzyn) in der Nähe der russischen Grenze ging es nach Görlitz und zur mitten im Wald gelegenen legendären „Wolfsschanze“ der Führung des Hitlerreiches, heute Gedenkstätte des Widerstandes. Am Dreifaltigkeitssonntag führte eine kleine Wallfahrt zur berühmten Wallfahrtskirche „Heiligelinde“ (Swieta Lipka). Hier feierten die Gläubigen aus dem Frankenland mit den polnischen Christen ein feierliches Amt, bei dem Pfarrer Albert Gliesche mitzelebrieren durfte. In seiner Predigt erinnerte der Geistliche daran, dass gegenseitige Achtung und Liebe eine Versöhnung zwischen den Völkern und ehemaligen Kriegsgegnern möglich mache. Den Gottesdienst umrahmte ein Chor der Reisegruppe. Im Anschluss daran erfreute man sich an einem Konzert mit der mächtigen Orgel des Königsberger Orgelbaumeisters Johann Mosengel mit 40 Registern und 4965 Pfeifen.
Eine Schifffahrt unternahmen die Karbacher auf dem Oberländischen Kanal. Der Kanal überwindet 99 Meter Höhenunterschied und verbindet mehrere Seen und Städte von Osterode (Ostrada) bis Elbing (Elblag) zum Frischen Haff. Über fünf geneigte Ebenen fahren die Schiffe in einem Schienenwagen. Eine letzte Stadtführung in Elbing und ein Besuch im Kloster der „Altgläubigen“ beendeten die Polenreise.