Bereits zum 16. Mal in Folge wählten die Mitglieder der Fischerzunft Rothenfels Georg Brönner zu ihrem Vorsitzenden. Seit 1971 führt der Neustadter nun schon die aktuell 44 Mitglieder zählende Fischerzunft.
Die anwesenden 35 Mitglieder wählten bei der Jahresversammlung am Sonntag den gesamten Vorstand per Handzeichen einstimmig. Zweiter Vorsitzender ist Christian Scherg, Kassier Roland Gerhart und Schriftführer Uwe Lattin. Als Beisitzer gehören dem Vorstand an: Wolfgang Scherg, Jürgen Völker und Fridolin Bils sowie die beiden Neulinge Hermann Bils und Dominik Brönner. Kassenprüfer sind Joachim Scheiner, Peter Brönner und Norbert Bils.
Nach dem Kirchgang mit Fahnenabordnung versammelten sich die Mitglieder im Burggasthof Roth in Bergrothenfels. Zum Thema Aalrettung am Main hatte die E.ON-Wasserkraft im Dezember zu einem Gespräch eingeladen, berichtete Brönner. Dabei ging es um die Vermeidung von Aalschäden, Blankaaltransporte zum Rhein, das Frühwarnsystem Mikromat, das abwandernde Aale vor Verletzungen durch Wasserkraftanlage schützt, Schonbetrieb, das Zickzack-Rohrsystem und Zählanlagen.
Alle seit zwei Jahren laufenden Versuchssysteme seien mehr oder weniger unvollständig und zeigten im laufenden Versuchsstadium keine fischereilichen Verbesserungen, erklärte Brönner. Die Mainfischer hoffen sehr auf ein Umdenken der Kraftwerksbetreiber, das zu einem besseren Schutz für den Fischbestand im Main führe.
Positiv laufe das eingeführte Catch-and-Carry-Projekt, informierte der Vorsitzende. Der hinter dem Kraftwerk Harrbach stationierte Schokker des Fachgruppenmitglieds Christian Schätzel fange bei günstigem Wasserstand wanderwillige Blankaale in Verbindung mit den Reusen und Elektrofischern aus verschiedenen Stauhaltungen des unterfränkischen Maines und transportiert die unverletzten und gut sortierten Blankaale mit dem Spezialtransporter an den Rhein, berichtete Brönner. So gelangten rund sieben Tonnen jährlich unbeschadet an den restlichen Turbinen des Maines vorbei in den Rhein. Eine aufwendige Maßnahme, die aber von der E.ON bezuschusst und bezahlt werde.
Kormoran-Zählung eingestellt
Zum Kormoranstand vermeldete Brönner, dass schon 2015 keine Zählung erfolgt sei und auch heuer nicht gezählt werde. Die Begründung des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern sei, dass die Stückzahlen zuletzt konstant gewesen und weitere Zählung deshalb im Moment überflüssig seien.
Im vergangenen Jahr hat der Fischereiverband Unterfranken im Frühjahr und im Herbst im Bereich der Stauhaltung Rothenfels Hecht, Zander, Rutten, Aal, Rotaugen und Nasen eingesetzt, informierte Brönner. Die Fischerzunft Rothenfels hat zudem Hecht, Zander, Karpfen, zwei Jahre alte Schleien, Rotaugen und Aal eingesetzt.
Ulrich Gerhart und Norbert Bils ehrte Vorsitzender Brönner für deren 40-jährige Mitgliedschaft. Waldemar Brönner ist bereits 50 Jahre dabei, auch er wurde geehrt. 60 Jahre bei der Fischerzunft sind Klemens Meyer und Georg Brönner, stolze 70 Jahre Erich Scherg und Martin Gerhart.
Mehrere Jungfischer regten an, eine Liste zu erstellen, in die sich die Mitglieder eintragen können, die bereit sind, beim Fischbesatz zu helfen. Diese können dann zum jeweiligen Einsatz benachrichtigt werden.