Zum Jahresbeginn 2023 möchte die Verwaltungsgemeinschaft Kreuzwertheim einen Bautechniker einstellen. Den Beschluss zur Schaffung der Planstelle hatte die Gemeinschaftsversammlung in ihrer Sitzung im Haus der Bäuerin in Schollbrunn gefasst. Kreuzwertheims Bürgermeister Klaus Thoma erläuterte, dass der Kreuzwertheimer Gemeinderat die Schaffung einer solchen Stelle in den vergangenen Monaten immer wieder angeregt habe. Für die technische Beurteilung von Bauvorhaben insbesondere bei komplexen Vorhaben und Sachverhalten setzt man bisher auf externe Sachverständige und Ingenieurbüros.
Thoma zählte den umfassenden Aufgabenbereich eines Bautechnikers in der Verwaltung auf. Dieser reiche von der baufachlichen Betreuung kommunaler Liegenschaften, über die Bauüberwachung und Koordinierung von Hoch- und Tiefbaumaßnahmen, sowie Maßnahmen im Straßenbau und Gebäudeunterhalt bis hin zur Mitwirkung bei Vergabeverfahren und Einkauf sowie als Verbindung zu externen Fachunternehmen. Die Schaffung der Stelle hatten die Räte vor allem bei bautechnischen Sachverhalten gefordert, bei denen man gerne eine bauliche Beurteilung mitsamt Vor- und Nachteilen sowie Kostenschätzung zu den einzelnen Handlungsfeldern gehabt hätte.
Thoma verwies auf die vielfältigen Bereiche, in der ein Bautechniker in der Verwaltungsgemeinschaft zum Einsatz kommen kann: "Bau im Bereich Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung, Wohnbauflächenentwicklung, vielfältige Kommunale Liegenschaften wie Feuerwehrhäuser, Kindergärten, Friedhöfe, Versammlungsstätten, Spielplätze und öffentliche Freiflächen." Diese Bereiche beträfen alle Mitgliedsgemeinden der Gemeinschaft. Thoma gab aber auch zu bedenken, dass die jeweiligen Experten bei speziellen Projekten wie zum Beispiel der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung hohe Spezialkenntnisse haben müssen. Ein Bautechniker, der viele Fachbereiche abdeckt, weise diese nicht unbedingt vor.
Viele Bauprojekte seien suboptimal gelaufen
Die Kreuzwertheimer Vertreter der Gemeinschaftsversammlung erklärten, sie sehen den Bedarf an einen Bautechniker in der Verwaltung. Rat Michael Huth erklärte, er setze sich schon seit sieben Jahren für die Schaffung einer solchen Stelle ein. Viele große Bauprojekte seien suboptimal gelaufen. Das könnte besser werden, wenn man jemand einsetze, der relativ breit in den verschiedenen Fachbereichen aufgestellt sei. Dies gelte für alle Mitgliedsgemeinden. Zudem sehe er durch die fachliche Unterstützung im eigenen Haus die Möglichkeit der Kosteneinsparung.
Rat Andreas Schmidt pflichtet dem bei, und verwies auf die Kosten, die man durch die Beauftragung von externen Büros im Baubereich habe. Auch die Vertreter von Hasloch und Schollbrunn sprachen sich für die Planstelle aus. Es wurde aber auch darauf verwiesen, dass ein eigener Bautechniker den Einsatz externer Fachplaner nicht komplett ersetzen könne. Man wird nun bei anderen Kommunen mit Bautechnikern Informationen zu konkreten Einsatzgebieten und Erfahrungen einholen. Die Ausschreibung für die Stelle soll Mitte 2022 erfolgen, die Einstellung Anfang 2023.
Dem Finanzplan zugestimmt
Weiterhin wurde beschlossen, bereits im Jahr 2022 eine weitere Ausbildungsstelle für Verwaltungsfachangestellte zu schaffen. Bisher gab es immer nur eine Ausbildungsstelle gleichzeitig. Im Hinblick auf den Fachkräftebedarf der Zukunft und die Tatsache, dass sich die Ausbildungszeiten der aktuellen und zukünftigen Kraft nicht mehr groß überlappen, entschied man sich für die Schaffung der Stelle. Die Mehrkosten für das Jahr 2022 dafür liegen, laut Thoma, bei rund 5000 Euro.
Einstimmig wurde in der Sitzung den jeweiligen Finanzplänen der Verwaltungsgemeinschaft zugestimmt. Das Investitionsprogramm 2021 bis 2025 sieht diverse Anschaffungen für das Rathaus vor. Die Investitionssummen liegen 2022 bei 20 000 Euro, 2023 bei 45 000 Euro und die Folgejahre bei je 10 000 Euro. Größte Posten sind die Verbesserung der Einrichtung des Bürgerbüros 2022 für 10 000 Euro und die Anschaffung neuer PCs 2023 für 35 000 Euro.
Einstimmig erfolgte auch die Zustimmung zum Finanzplan. Der Verwaltungshaushalt sieht für 2022 Einnahmen von rund 1,3 Millionen Euro vor. Größte Einnahmeposten sind die Verbandsumlage der drei Gemeinden von 1,094 Millionen Euro, die die Einwohnerpauschale des Freistaat Bayern von 115 000 Euro beinhalten. Die Ausgaben des Verwaltungshaushalts entsprechen den Einnahmen. Größte Posten sind die Personalausgaben mit rund 940 000 Euro und der sächliche Verwaltungs- und Betreibsaufwand mit 327 000 Euro.
Die Ausgaben des Vermögenshaushalt entsprechen den Investitionen laut Investitionsplan und werden durch Entnahme aus der Rücklage gedeckt. Der Stand der allgemeinen Rücklage lag zu Beginn des Jahres 2021 bei 280 000 Euro und soll Anfang 2022 bei 270 000 Euro liegen.