Angesichts der bevorstehenden Außensanierung der Karlstadter Volkshochschule wurde sowohl im Bauausschuss als auch im Stadtrat die Frage diskutiert, ob Holz- oder Kunststofffenster eingebaut werden sollen. Holz ist merklich teuer.
In der Stadtratssitzung argumentierte Manfred Goldkuhle für Kunststoff. Zur Langgasse hin könne man ja Holz nehmen, aber zum Hof hin tue es auch Kunststoff. Beide Gebäude sind keine Einzeldenkmale. Damit wäre der Einsatz von Kunststoff erlaubt. Das hintere Gebäude der Georgschule sei sogar erst in den 1956 gebaut worden, merkte Goldkuhle an und verwies zudem auf den höheren Pflegeaufwand bei Holz.
In der vorangegangenen Bauausschusssitzung war auch die Frage diskutiert worden, ob man den Unterschied zwischen Holz- und Kunststofffenstern sieht. Man müsse schon nah rangehen, um den Unterschied zu erkennen, sagte Karsten Heeschen von den städtischen Bauverwaltung. Stadtrat Wilhelm Glück meinte, man sollte grundsätzlich überlegen, ob man noch am Holz festhalten wolle. Sein Kollege Horst Wittstadt fand, man könne den Unterschied kaum sehen, aber man spüre ihn. Stadtrat Thorsten Heßdörfer wiederum gab zu bedenken, Holz sei dauerhafter. Mit Blick auf den Vorbildcharakter der Stadt entschieden sich die Ausschussmitglieder schließlich, trotz des höheren Preises dem Stadtrat die Entscheidung für Holz nahezulegen.
In Kunststoff wären die Fenster für rund 133 000 zu haben (bei einer Kostenschätzung von 140 000 Euro), in Holz dagegen lag das günstigste Angebot bei rund 203 000 Euro. Es kam von der Firma Knorr (Laudenbach). Für die Holzfenster hatte es keine Kostenschätzung gegeben.
Sparangebote
Den Auftrag für die Gerüstarbeiten vergab der Bauausschuss für rund 34 000 Euro an die Firma Fuchs Gerüstbau GmbH (Eisingen). Die Kostenschätzung hatte bei 35 000 Euro gelegen.
Die Maler- und Putzarbeiten führt die Firma Pius Ehrenfels (Karlburg) als günstigster Anbieter für knapp 36 000 Euro aus. Kostenschätzung: 40 000 Euro.
Günstigster Anbieter bei den Dachdecker- und Zimmererarbeiten ist die Firma Hammer (Arnstein) mit knapp 249 000 Euro. Geschätzt waren 350 000 Euro. Ebenfalls die Firma Hammer hatte die Spenglerabreiten mit rund 35 000 Euro am günstigsten angeboten. Die Schätzung lag hier bei 40 000 Euro.
Den Auftrag für die Steinmetzarbeiten erhält die Firma Wittstadt (Laudenbach) für knapp 30 000 Euro. Auch hier waren 40 000 Euro geschätzt worden.
Fertigstellung bis Herbst geplant
Bei einer Kostenschätzung von zusammen 645 000 Euro für beide Vhs-Gebäude haben die günstigsten Angebote bisher eine Summe von knapp 577 000 Euro ergeben, wobei darin nur die Brandschutztüren noch enthalten sind. In den Haushaltsjahren 2018 und 2019 hat die Stadt insgesamt 690 000 Euro bereitgestellt. Im Juni sollen die Arbeiten beginnen. Die Fertigstellung ist für Ende Oktober geplant.
„Es geht also auch anders“, kommentierte Stadtrat Gerhard Kraft zu den Angeboten für die Sanierung der Volkshochschule. Während beim Rathausanbau viele Arbeiten gegenüber der Prognose teurer ausfallen, ist es bei der Vhs umgekehrt.