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GEMÜNDEN: Viel Schwein im neuen Jahr

GEMÜNDEN

Viel Schwein im neuen Jahr

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    Schwein haben: Viel Glück für 2013 wünschen die sechsjährige Lisa (links) und Julia (neun Jahre), zu Besuch am Hof Bonnländer.
    Schwein haben: Viel Glück für 2013 wünschen die sechsjährige Lisa (links) und Julia (neun Jahre), zu Besuch am Hof Bonnländer. Foto: Fotos (2): F. Heilgenthal

    Seit es Menschen gibt, versuchen sie, ihr Glück zu beschwören, um das Leben positiv zu beeinflussen. Die Grenzen dazu, bis hin zur Anrufung von Hexen und Geistern, waren schon in grauer Vorzeit fließend, deshalb haben einige heute gut bekannte Glückssymbole bereits damals ihren Ursprung, der allerdings nicht immer zweifelsfrei nachzuweisen ist.

    Zur Jahreswechselparty an Silvester, oder beim Verwandtenbesuch an Neujahr finden solche Zeichen und Abbilder als Geschenke oder Zierde an Blumenarrangements Verwendung. Der Favorit in den Gärtnereien ist nach wie vor der Glücksklee. Das vierblättrige Kleeblatt wird für die Massennachfrage in speziellen Betrieben gezüchtet. „Oxalis tetraphylla“, auch Vierblättriger Sauerklee genannt, wartet auch im Blumenhaus Többe in allerlei gestalteten Variationen auf die Silvesterkundschaft. „Das ist traditionell das Mitbringsel am Jahreswechsel“, sagen Christine Kunkel und Chefin Sabine Többe-Trabold übereinstimmend.

    Blumen und Miniaturen

    Wer etwas von der Norm abweichen möchte, für den finden sich in winterlich-silber dekorierten Schalen und Töpfchen mit vorwiegend weißen Blüten, Trockenblumen, besprühten Tannenzapfen und kleinen Zweigen verschiedene Zusammenstellungen mit den klassischen Miniatur-Glücksbringern wie Schornsteinfeger, Glückspilz, Glückspfennig und Schweinchen.

    Auch individuelle Wünsche erfüllt das Team, beispielsweise die Dekoration eines besonderen Fläschchens oder das Verzieren mit Mini-Feuerwerk. Modetrends wie die vor einigen Jahren beliebten dekorierten Petersilienstöcke, konnten sich dagegen nicht halten, erklärt Többe-Trabold.

    Warum ausgerechnet das vierblättrige Kleeblatt Glück vermitteln soll, darüber kursieren in der Literatur und im Internet verschiedene Variationen. Es könnte es am sehr seltenen Vorkommen des vierblättrigen Klees in der Natur liegen oder daran, dass Eva bei der Vertreibung aus dem Paradies, sozusagen als Andenken an die schönen Zeiten, ein vierblättriges Kleeblatt mitnahm.

    Ähnlich ungenau erklären lässt sich, warum das Schwein zum Glückssymbol wurde. Immerhin weisen einige Quellen daraufhin, dass das leicht zu mästende und nach der Verarbeitung sättigende Haustier in vielen Ländern als Zeichen des Wohlergehens gesehen wird. Das war schon bei den alten Griechen und Römern so.

    So gesehen müssten Daniela und Hermann Bonnländer in Weyersfeld mit ihrem landwirtschaftlichen Betrieb ausgesprochene „Glücksmenschen“ sein. Schließlich leben sie von der Schweinezucht; in ihren Ställen tummeln sich zahlreiche Borstentiere. „In den letzten Jahren hatten wir keine Nachfragen nach Ferkeln, die als Geschenk und Glücksbringer dienen sollten“, sagt Hermann Bonnländer. „Wir würden das aus Tierschutzgründen auch nicht machen“, sind sich er und seine Frau einig.

    Vor längerer Zeit habe man einmal schlechte Erfahrungen gemacht, als ein Ferkel für einen Polterabend geholt wurde. Sie hatten für artgerechten Transport gesorgt und angenommen, dass der Empfänger, wo die landwirtschaftlichen Voraussetzungen gegeben waren, es angemessen unterbringen würde. Das sei aber nicht der Fall gewesen. Es habe sich niemand um das arme Tier gekümmert und deshalb erfülle man solche Wünsche generell nicht mehr. Gleichwohl sind die aufgeweckten und gesunden Jungtiere für die Bonnländers richtige Glücksbringer – ein Glück, das allerdings hart erarbeitet werden muss.

    Kombiniert werden modellierte Schweinchen oder Sparschweinchen in Blumen- und Geschenkläden oft mit anderen Symbolen, wie beispielsweise einem auf ihnen reitenden Schornsteinfeger. Warum der schwarze Mann zum Sympathieträger aufgestiegen ist, dürfte ebenfalls in der Geschichte liegen. In den eng bebauten Städten des Mittelalters war das Reinigen der Kamine überlebenswichtig, um katastrophale Brände zu verhindern. Zum Glück gab es dafür den Schornsteinfeger. Er sorgte dafür, dass das Feuer nur zum Kochen und Wärmen diente.

    Hufeisen und Brezel

    Die Liste der Glücksbringer ließe sich noch lange weiterführen, da wären noch das Hufeisen, der Glückspfennig, der Marienkäfer oder auch der Brezel und weitere regional unterschiedliche Spezialitäten, dazu natürlich Bräuche in der Silvesternacht, wie das legendäre Bleigießen. Ganz zu schweigen davon, dass gläubige Menschen die Zuständigkeit für das persönliche Glück und das Glück der Welt in guten Händen wissen.

    Die Botschaft aller Symbole und der oft darin versteckten Wünsche ist dennoch dasselbe: Glück haben bedeutet Gesundheit, Frieden, Zufriedenheit, Erfolg – im Einklang mit sich und der Welt leben. Das wünschen wir auch unseren Lesern für das kommende Jahr!

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