"Welcome Lohr am Main": Mit Jubelrufen und rhythmischem Applaus feierten am Freitagabend in der Lohrer Stadthalle 500 " very sexy people" das gut zweistündige Konzert der Liverpooler Band "The Cavern Beatles". Zuhörer aller Altersklassen ließen sich mitreißen von den Beatles-Hit, das ältere Semester fühlte sich zurückversetzt in die Jugendzeit.
Das Konzert der Extra-Klasse lebte von unverfälschter Technik, authentischen Instrumenten und Kostümen. Ob im dunkelgrauen Anzug oder in Uniform der Sergeant-Pepper‘s-Zeit samt John Lennons Nickelbrille, ob stimmlich im Liverpool-Slang oder in Mimik und Gestik: Ganz nah am Original bewiesen die vier "Pilzköpfe" mitreißende Bühnenpräsenz in jeder Sekunde. Atemberaubende Drums und brillante Gitarrenriffs honorierte der Zuhörer mit Zwischenapplaus.
Textsichere Fans
"The Cavern Beatles" sind: Chris O'Neill (Paul McCartney), Craig Gamble (George Harrison), Simon Ramsden (Ringo Starr) und Paul Tudhope (John Lennon) als Spaßvogel des Quartetts, dessen Sympathie für "Lohr am Main" unüberhörbar war. Gemeinsam aktiv ist die Band seit 1989, der Name resultiert aus den Anfängen der Beatles mit ihren Auftritten im berühmten Liverpooler "Cavern Club". Zu den 500 besten Songs aller Zeiten zählt "I want to hold your hand": Damit reichte die Band dem Publikum die Hand und das Band zwischen Bühne und Saal war geknüpft. Die meist textsicheren Fans sangen, klatschten, tanzten und folgten dem rasanten Tempo, das beispielsweise " Get back" aus dem Album "Let it be" vorgab.
Farbenfroh wurde es nach der Pause, die so genutzt werden sollte: "You have a good German beer, we have a cup of English tea". Songs aus dem Album "Sgt. Pepper‘s Lonely Hearts Club Band" personifizierten die Originale aus anderer Perspektive. Der Animation "Stand Up " folgten die Zuhörer nur zu gerne und rockten den Rhythm- und Blues-Song "Twist and Shout" (Nun schwing die Hüften, Baby). Hingebungsvoll erklang " The Ballad of John and Yoko", was einen Zuhörer zur Frage veranlasste: "Wo ist Yoko?".
"Gehört zu den Besten"
Elektrisierend auf das Publikum wirkte "Oh! Darling" aus dem elften Studioalbum "Abbey Road" (1969), komponiert von John Lennon und Paul McCartney. Ganz im Sinne von John, Paul, George und Ringo setzte die weltweit erfolgreiche Coverband Glückshormone im Publikum frei und ließ den grauen Novembertag vergessen. So auch in Reihe zwei den getreuen Fan Heribert Rauch im Beatles-T-Shirt, der mit der Musik aufgewachsen ist.
Der 1955 geborene Neuendorfer hat Paul McCartney live erlebt und deutschlandweit rund 15 Coverbands gehört. "Aber diese gehört zweifellos zu den Besten", bewertete der Fachmann. "So let it out and let it in" - Also lass es raus und lass es rein: Gegen 22.30 Uhr holte das Publikum die "magischen Vier" mit einem Riesenapplaus zurück auf die Bühne. Ein letztes Mal ließ das Publikum seiner Euphorie freien Lauf, um lautstark in " Na-na-na-naa, hey Jude" einzustimmen.