Regelmäßig Mitte April kehrt der kleine, schwarzweiß gefärbte Singvogel aus seinem Winterquartier im tropischen Afrika zurück. Als Höhlenbrüter bezieht er nicht nur Baumhöhlen in naturnahen lichten Laub- und Mischwäldern, sondern gerne auch aufgehängte Nistkästen in Hausgärten und Streuobstwiesen, wie die LBV Kreisgruppe Main-Spessart in einer Mitteilung an die Presse schreibt.
Die zuerst eintreffenden, dunkler gefärbten Männchen beziehen meist ihren alten Nistplatz vom Vorjahr und umwerben ein später auftauchendes Weibchen oft einen ganzen Tag lang, bis es schließlich in die Höhle oder den Kasten schlüpft und nach der Paarung mit dem Nestbau beginnt.
Anfang Mai legt das Weibchen vier bis sieben zart bläulich grüne Eier und bebrütet sie etwa zwei Wochen lang, während das Männchen vor der Nisthöhle seine rhythmisch ausgeprägte Liedstrophe singt und damit sein Revier abgrenzt. Jeder Vogel, der sich der Baumhöhle oder dem Nistkasten nähert, wird sofort attackiert und aus dem Brutrevier vertrieben. Beide Eltern füttern die hungrige Brut etwa 14 Tage lang im Nest mit gefangenen Fluginsekten.
Künstliche Nisthilfen werden gerne angenommen und führen zur Ausbreitung der Art im dörflichen und städtischen Siedlungsbereich. So verdankt der Trauerschnäpper seine heutige Verbreitung und Zunahme zu einem großen Teil dem Ausbringen von Nistkästen. Die LBV-Kreisgruppe Main-Spessart empfiehlt in der Mitteilung daher Garten- und Streuobstbesitzern Höhlenbrüterkästen aufzuhängen, um dem sangesfreudigen Vogel zu neuen Brutmöglichkeiten zu verhelfen.