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SCHWEINFURT: Vom Autolackierer zum Verdrahter von Backmaschinen

SCHWEINFURT

Vom Autolackierer zum Verdrahter von Backmaschinen

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    Im Kolping-Bildungszentrum Schweinfurt feierten 14 erfolgreiche Absolventen der drei Kolping-Umschulungen zusammen mit ihren Dozenten ihren Ausbildungserfolg.
    Im Kolping-Bildungszentrum Schweinfurt feierten 14 erfolgreiche Absolventen der drei Kolping-Umschulungen zusammen mit ihren Dozenten ihren Ausbildungserfolg. Foto: Foto: Kolping-Bildungszentrum

    Viele Jahre lang war Ralf Lercher als Kfz-Lackierer tätig gewesen. Damals wohnte er noch in Köln. Aus privaten Gründen zog er nach Unterfranken: „Wo ich leider keine Stelle mehr in meinem Beruf fand.“ So entschied sich der heute 50-Jährige zu einem Neuanfang und schulte im Schweinfurter Kolping-Bildungszentrum um auf den Beruf des Industrieelektrikers. Das hat er hervorragend gemeistert: Am Donnerstag erhielten er und 14 weitere Umschüler ihre Zeugnisse.

    Sich wieder ans Lernen zu gewöhnen, sei alles andere als einfach gewesen, gibt Lercher zu: „Schließlich habe ich 34 Jahre lange keine Schulbank mehr gedrückt.“ Dank der tollen Dozenten im Kolping-Bildungszentrum, so heißt es wörtlich in der Pressemitteilung, habe er es jedoch peu a peu geschafft, sich das Einprägen von Theorie neu anzueignen: „Gerade weil das Ganze eine ziemliche Herausforderung war, ist das Zeugnis nun für mich von sehr hohem Wert.“

    Über ein Praktikum während der 13-monatigen Umschulungsphase kam Lercher auf Anhieb zu einer guten Stelle. Seit einem Monat ist er beim Arnsteiner Backofenhersteller Miwe tätig: „Dort verdrahte ich große, teilweise computergesteuerte Backmaschinen, mit denen in Großbäckereien täglich hunderttausende Brötchen gebacken werden.“

    Drei Umschulungen werden im Kolping-Bildungszentrum angeboten. Neben dem Industrieelektriker der Fachrichtung Betriebstechnik können die zweijährigen Berufe des Elektronikers für Geräte und Systeme sowie des Elektronikers für Informationstechnik erlernt werden.

    Einen guten Job zu finden, ist in keinem Fall schwierig, sagt Ausbildungsleiter Michael Milde: „Die Vermittlungsquote bei den Industrieelektrikern beträgt direkt nach der Umschulung über 90 Prozent, bei den Elektronikern sind es über 80 Prozent.“ Nur einige wenige Teilnehmer müssten etwas länger suchen. Dass jemand gar nicht unterkommt, das sei ausgesprochen selten.

    Auch Danny Kuhn fand sofort einen Job. Der gelernte Sozialpfleger hatte sogar die Auswahl unter mehreren Stellen. Das verwundert nicht, schnitt er doch hervorragend ab. Mit der Note 1,1 war der 28-Jährige bestens für den Arbeitsmarkt aufgestellt. Allerdings war es auch für ihn anfangs nicht ganz leicht gewesen, wieder trockenen Stoff einzupauken: „Gerade in Mathematik muss man sich erst mal reinfuchsen.“

    So erging es auch Helga Arnhold, die vor einem Jahr ihr Zeugnis als Elektronikerin für Informationstechnik erhielt. Die gelernte Heilpraktikerin ist inzwischen in das Dozententeam des Kolping-Bildungszentrums integriert, unterrichtet Fachpraxis, Englisch für Elektroniker, Fachrechnen und Datenverarbeitung. Dabei berücksichtigt sie, dass das Lernen anfangs vielen Teilnehmern schwer fällt: „Ich weiß ja noch ganz genau, wie ich mich damals gefühlt habe.“

    Laut Maria Kraft, Leiterin des Kolping-Bildungszentrums, erbrachten alle Teilnehmer der drei Umschulungen hervorragende Leistungen. „Sie können sehr stolz auf sich sein“, betonte sie bei der feierlichen Zeugnisübergabe. Gleichzeitig erinnerte sie daran, dass Kolping seit fast 30 Jahren Umschulungen anbietet: „Hunderten von Teilnehmern gelang es dadurch, ihre Talente als Fachkräfte in der regionalen Wirtschaft einzubringen.“

    Glückwünsche übermittelte auch Meinolf Brinkmöller von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schweinfurt. Er ermutigte die frisch gebackenen Elektroniker, sich mittelfristig weiterzubilden. Zu den Gratulanten zählte auch Wilfried Reus vom Jobcenter Haßfurt. Reus bestätigte, dass die Teilnehmer an der Umschulung sehr gute Perspektiven auf dem regionalen Arbeitsmarkt haben.

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