Neue Technik für noch besser gereinigtes Abwasser – mit einem Tag der offenen Tür stellten Politiker, Planer und Firmen offiziell die erneuerte Abwasseraufbereitungstechnik der Gemeinde Birkenfeld der Öffentlichkeit vor und übergaben sie – auch mit dem Segen der Geistlichkeit – seiner Bestimmung.
„Bedarf eine Abwasserreinigungsanlage überhaupt des kirchlichen Segen?“, diese Frage stellte Pfarrer Matthias Hörning (evangelische Kirchengemeinde Billingshausen). Er war zusammen mit seinem katholischen Amtsbruder Klaus Weber aus Birkenfeld sowie rund 300 interessierten Bürgern nach Birkenfeld gekommen. Eigentlich sei es doch nur eine profane, technische Einrichtung, die hier übergeben werde und es gebe auch keinen Artikel in der Bayerischen Bauordnung, die einen Segen fordere. „Warum also segnen und nicht lieber gleich zu den Bratwürsten an den Grill gehen?“, stellte er in den Raum. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Der Segen Gottes solle dazu führen, dass Bemühungen gelängen, so wie das ja offensichtlich in der jüngeren Vergangenheit bei der Planung und den Bauarbeiten zur neuen Anlage der Fall gewesen sei, erläuterte der Pfarrer.
Bereits zu Beginn der Feierstunde hieß Bürgermeister Achim Müller unter den Ehrengästen des Tages die Geistlichen beider Konfessionen, einige Bürgermeisterkollegen und vor allem die Planer Ulrich Schebler (BRS-Marktheidenfeld) und Günter Häfner (Ingenieurbüro bdh-consulting, Hanau) sowie für die ausführenden Firmen Frank Maiberger von der Firma Brand Bau GmbH, Rieneck und Ronny Paulig (WKS group, Dresden) willkommen. In seinen Ausführungen erinnerte er noch einmal an den Werdegang der zukunftsweisenden, wenn auch nicht billigen Anlage, die jedoch mindestens eine Generation lang den Anspruch auf Rücksichtnahme auf die Natur sichern sollte.
Belebtschlammverfahren
Diplomingenieur Günter Häfner, vom Planungsbüro bdh-consulting in Hanau, übernahm die Erläuterung des sogenannten „Belebtschlammverfahrens“ mit dem diese Anlage nach zeitgemäßer Verfahrenstechnik arbeite. An ihm war es auch mit der feierlichen Schlüsselübergabe an Bürgermeister Achim Müller, die neue Anlage in die Verantwortung der Gemeinde zu übergeben.
Im Anschluss lud Bürgermeister Achim Müller alle Gäste zu Führungen durch die Anlage ein, bei denen der gemeindliche Klärwärter den Weg des Schmutzwassers aus den Ortskanälen bis hin zur Rückführung in den natürlichen Wasserkreislauf in den Egerbach, über die verschiedenen Stationen erläuterte.
Schließlich hielt man nach viel technischer und biologischer Information eine passende Stärkung für alle bereit, um den Tag zu einem Festtag für alle Besucher werden zu lassen. Die Ehrengäste selbst, unter ihnen auch der VG-Vorsitzende Otto Dümig und der erste Bürgermeister Esselbachs, Richard Roos, führe Achim Müller persönlich durch die Anlage.