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LOHR: Vom „Kettenhaus“ zum Postgebäude

LOHR

Vom „Kettenhaus“ zum Postgebäude

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    Wo in der Ludwigstraße früher das „Kettenhaus“ stand, . . .
    Wo in der Ludwigstraße früher das „Kettenhaus“ stand, . . . Foto: FOTO Repro Madre

    An der Stelle, an der 1931/1932 die damalige Reichspost ihr neues Postamt errichtete, stand vorher das stattliche „Rieneckerhaus“. Der Name leitete sich nicht von den Grafen von Rieneck, sondern von einer Familie Rienecker ab, der das Haus gehörte. Wegen der an Pfosten aufgehängten Ketten, die dazu dienten, die Fassade vor allzu dicht heranfahrenden Fuhrwerken und Kutschen zu schützen, hieß es bei den meisten Lohrern nur das „Kettenhaus“.

    Es hatte verhältnismäßig lange gedauert, bis Lohr überhaupt Anschluss an die „Fahrpost“ bekam. Bis dahin musste zweimal wöchentlich ein Briefbote die Post in Esselbach und später in Hessenthal abholen und abgehende Post dorthin bringen. Erst als die Straßen durch den Spessart entsprechend ausgebaut waren, bekam Lohr 1838 Anschluss an die Fahrpost.

    Ebenso wichtig wie die Beförderung von Briefen und Paketen, war ja damals der Postkutschenverkehr, bis zum Bau der Eisenbahnen die einzige Form des Öffentlichen Personennahverkehrs. Packwagen konnten wegen der Enge der Lohrer Straßen erst dann über die Stadt geleitet werden, als der Stadtrat einige Häuser auf der Westseite der Lohrtorstraße kaufte und abreißen ließ.

    Im Laufe der Zeit war das Postamt in Lohr in den verschiedensten Häusern untergebracht: 1833 bis 1847 im Gasthof „Zum Hirschen“, 1848 bis 1854 im Gasthof „Zur Post“, dann bis 1870 am Bahnhof, 1871 bis 1913 in der heutigen Castellbank und schließlich im Hause Brand an der Ludwigstraße (heutige Hubertus-Apotheke).

    Seit 1924 war die Oberpostdirektion auf der Suche nach einem geeigneten Bauplatz für die Erbauung eines Postdienstgebäudes. Schließlich entschied man sich 1930 für das Grundstück Richard Mehling am Oberen Tor, auf dem das „Rieneckerhaus“ stand. Um Platz für den Neubau zu machen, wurde es abgerissen. Im Herbst 1931 wurde mit dem Bau des neuen Postgebäudes begonnen, am 29. Oktober 1932 konnte es bezogen werden.

    Das Anwesen wurde im Zweiten Weltkrieg erheblich beschädigt und diente kurze Zeit den Amerikanern als Verpflegungsstation, aber schon im Sommer 1945 lief in dem notdürftig instandgesetzten Gebäude wieder der Postdienst an. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Gebäude mehrfach umgebaut.

    • Wenn Sie alte Ansichten von Lohr oder den umliegenden Ortschaften besitzen und eventuell auch etwas dazu erzählen können, melden Sie sich bitte in der Lohrer Redaktion der MAIN-POST. Wir werden die Bilder und die dazugehörige Geschichte veröffentlichen. Sie erreichen uns unter Tel. (0 93 52) 87 18 15.

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