Wer kennt schon die Sage vom Schatz im Schächerloch, das von einem lichtscheuen Alten bewacht werden soll? Oder wer weiß, in welcher Raststation des Spessarts einst prominente Zeitgenossen wie Napoleon Bonaparte und Fürst Metternich verkehrten? Die Lohrer Autorin Sabine Fiedler-Conradi, die auch in Simbabwe und Guatemala lebte, stellte im Lesesaal der Stadtbibliothek dem Publikum Fragen aus ihrem Rätselbuch „Neue Entdeckungen im Spessart“.
Die gut 20 Besucher wurden von Bibliothekarin Sylvia Rosenberger herzlich mit Frankenwein und Brezeln zu einer herausragenden der regelmäßigen Lesungen der Stadtbibliothek, begrüßt und durften sich auf einen stimmungsvollen Abend freuen.
Dass mit Sabine Fiedler- Conradi ausgerechnet eine gebürtige Frankfurterin die Hirne der Lohrer Zuhörer zum Rauchen brachte, ist mehr als beachtlich.
Die fundierten Recherchen zu den Fragen über Orte, Bauwerke und Personen aus dem Spessart hatten es in sich. Immer wieder raunte das aufmerksame Publikum, wenn es beispielsweise die „Blaugrüne Märchenglitzerwelt als Abenteuerspielplatz mit Fledermäusen, in der Ehen auf Fels gebaut werden“ erraten sollte. Die rätselbegeisterten Zuschauer konnten ihre Antworten auf Loszettel schreiben und Postkartensets gewinnen. Die richtige Antwort auf die vorherige Frage ist übrigens die Grube Wilhelmine.
Bekanntes verrätselte die Autorin so, dass das Wiedererkennen zur Entdeckung wurde, auch für eingefleischte Spessart-Liebhaber. Immer wieder gab es interessante Geschichten zu entdecken. Zum Beispiel die der sagenumwobenen Mönchsklause, auf dessen Gelände sich einst Hexen mit boxfüßigen Hufen trafen. Gemeint war das Kloster Einsiedel, das zwischen Rieneck und Ruppertshütten liegt und ab Oktober zum Archäologischen Park ernannt wird.
Nicht nur die Geschichtsinteressierten erhielten einen Einblick in die Wunder des Spessartwalds. Dass der Grundstock für die großen Rexrothwerke in Lohr bereits im 18. Jahrhundert am „Höllhammer“ im Heimbuchental gelegt wurde, hätte sicherlich mehr aufmerksame Interessenten verdient gehabt.
Wurde doch nach Georg Ludwig Rexroth gefragt, der dort über 100 Menschen beschäftige, tausende Obstbäume pflanzen ließ und dieses Tal erschloss, auch wenn die Arbeit zur damaligen Zeit alles andere als himmlisch war, wie Autorin Fiedler-Conradi zu bedenken gab.