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Aura im Sinngrund: Vor 100 Jahren wurde das Schwesternhaus St. Joseph in Aura erbaut: Heute ist dort der Kindergarten

Aura im Sinngrund

Vor 100 Jahren wurde das Schwesternhaus St. Joseph in Aura erbaut: Heute ist dort der Kindergarten

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    Das Schwesternhaus in Aura beim Bau 1925.
    Das Schwesternhaus in Aura beim Bau 1925. Foto: Sammlung Lothar Fuchs

    Einhundert Jahre alt ist eines der wichtigsten Gebäude des Sinngrundortes Aura. Nachdem die Familie Ludwig und Elisabeth Sachs ihr Anwesen durch ihre Tochter Anna dem Franziskanerorden in Dillingen am 21. Januar 1925 zuschreiben hatte lassen, erbaute der Orden ein Haus zum Zwecke der Kinderschule, einer Arbeitsschule und einer ambulanten Krankenpflege. Der Bau wurde am 2. März 1925 von der Gemeinde Aura genehmigt, am 28. November des gleichen Jahres zog die erste Ordenssschwester, Desideria Kuen, mit vier weiteren Schwestern ein.

    Der Konvent Aura bestand meist aus einer Oberin (Führung, Verwaltung und Aufsicht), einer Handarbeitslehrerin (auch Schulunterricht), einer Krankenschwester (Besuche von Kranken und Bettlägerigen im Ort und Nothilfe im Krankenzimmer), einer Erzieherin (für Vorschulkinder zuständig) sowie einer Haus-und Gartenschwester. Alle versorgten sich größtenteils selbst, wozu sie in unmittelbarer Nähe einen Gemüsegarten, nahe der Ortskirche einen Obst-, und Blumengarten, ein Bienenhaus und einen Brunnen unterhielten.

    Kloster verkaufte das Schwesternhaus in den 1950ern

    Bereits im Februar 1952 sah sich das Kloster gezwungen, aufgrund anstehender Bauprojekte und Schwesternmangel die Niederlassung Aura zu verkaufen, wovon auch die Gemeinde informiert wurde. Im März 1952 kam Schwester Diethilde Saur als Kindergärtnerin nach Aura. Der Gemeinderat Aura fasste am 2. Januar 1955 den Beschluss, den Schwestern mit diversen Entgegenkommen den Verbleib zu erleichtern. Zwischenzeitlich war der Kindergarten geschlossen und wurde ab 1. August 1955 mit Schwester Diethilde wieder eröffnet.

    Das Schwesternhaus "St. Joseph" -Ansichtskartendetail von 1959.
    Das Schwesternhaus "St. Joseph" -Ansichtskartendetail von 1959. Foto: Sammlung Lothar Fuchs

    Am 23. April 1956 teilte das Bischöfliche Ordinariat Würzburg dem Orden mit, dass die Kirchengemeinde Aura, unterstützt von der bürgerlichen Gemeinde, das Gebäude zu einem angemessenen Preis kaufe, wenn die Schwestern weiterhin in Aura tätig bleiben, was auch Pfarrer Alfred Rost unterstützte. Die Kirchenverwaltung Aura beschloss am 23. November 1960, dem Orden das Haus für 75.000 Mark abzukaufen. Der Verkauf wurde am 16. März 1961 durch Notar Heinrich Kempter (Gemünden) besiegelt.

    Letzte Auraer Schwester verstarb 2017

    Die letzten beiden von einst 22 Ordenssschwestern, die in Aura seit 1925 segensreich wirkten, waren Ina Mehlich und Schwester Diethilde Saur. Saur übernahm ab 1956 bis zu ihrem Abschied im Juni 1989 die Leitung des Kindergartens und den durch Bischof Josef Stangl übergebenen, kirchlichen Auftrag als Kommunionhelferin. Bedingt durch häufigen Priesterwechsel und unglückliche Umstände erlebte sie während dieser Zeit viele harte und arbeitsreiche Jahre. Sie verstarb im Alter von 71 Jahren am 5. Mai 1996, Schwester Ina Mehlich im Alter von 81 Jahren am 20. Juni 2017.

    Das Schwesternhaus in Aura heute.
    Das Schwesternhaus in Aura heute. Foto: Lothar Fuchs

    Immer noch ist das vor 100 Jahren erbaute Haus erhalten und wird als katholischer Kindergarten von der Gemeinde Aura getragen. Das Haus wird nach einem pädagogischen Konzept von einem Team aus erfahrenen Erzieherinnen und Erziehern geleitet, die Wert auf regelmäßige Weiterbildung und Supervisionen legen. Der Kindergarten Aura basiert auf dem christlichen Verständnis vom Menschen und legt Wert auf die ganzheitliche Entwicklung jeden Kindes, fördert seine Begabungen, stärkt sein Selbstbewusstsein und vermittelt christliche Werte.

    Die Gruppenstruktur und Altersspanne: Nestgruppe (1-2 Jahre) umfasst maximal 10 Kinder, die Zwergengruppe (2-3 Jahre) maximal 15, die Wichtelgruppe (3-4 Jahre) maximal 20 und die Regelgruppen Sonnenschein-, Regenbogen- und Sternengruppe (4-6 Jahre) maximal 25 Kinder.

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