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Vorsicht: Die Zecken beißen wieder

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Vorsicht: Die Zecken beißen wieder

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    Im Spessart kein Unbekannter: der Holzbock oder die Zecke.
    Im Spessart kein Unbekannter: der Holzbock oder die Zecke. Foto: FOTO MP-ARCHIV

    Dies geht aus einer Mitteilung der Abteilung Arbeitsmedizin des Bezirks Unterfranken hervor. Eine leichte Zunahme sei auch für FSME-Viren (Erreger der Frühsommermeningoenzephalitis) festzustellen.

    Der bekannte Zeckenforscher Dr. Rainer Oehme vom Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesund-heitsamt, hatte in Zusammenarbeit mit Dr. Michael Holbach von der Abteilung Arbeitsmedizin des Bezirks Unterfranken in Lohr insgesamt 717 Zecken aus vier verschiedenen Biotopen um Lohr untersucht. Davon waren 200 Tiere auf Borrelien und 517 auf FSME getestet worden.

    Borrelien waren in 25,8 Prozent der adulten (erwachsenen) Zecken und in 12,5 Prozent der Nymphen (Vorstadium) nachweisbar. Dies sei signifikant mehr als bei einer früheren Untersuchung aus den Jahren 2000/2001 mit damals 14,9 Prozent beziehungsweise 7,2 Prozent, schreibt Dr. Holbach. Allerdings war ein jetzt relativ hoch "durchseuchtes" Gebiet damals nicht besammelt worden, und unter den übrigen sei die Zunahme in einem Biotop besonders stark. Anstelle einer generell stärkeren Verbreitung komme daher auch eine nur lokal begrenzt aufgetretene Vermehrung in Frage, so Dr. Holbach.

    FSME-Viren fanden sich in 1,1 Prozent (Adulte) beziehungsweise 0,2 Prozent (Nymphen) der Zecken. Dies ist ebenfalls mehr als in 2000/2001 mit rund 0,3 Prozent beziehungsweise 0,1 Prozent. Dieser Unterschied sei jedoch statistisch nicht signifikant.

    Nach Mitteilung des Amtsarztes Dr. Lorenz Scherg vom staatlichen Gesundheitsamt in Karlstadt gab es im Landkreis Main-Spessart von 2001 bis 2004 pro Jahr zwischen einem und sieben (4-1-3-7) gemeldeten FSME-Fällen. Auffällig ist dabei die relativ hohe Zahl von 2004, ein zunehmender Trend über diesen gesamten Zeitraum kann jedoch nicht abgeleitet werden, erklärt Holbach.

    Erkankungen an Borreliose sind deutlich häufiger, nach Schätzung jährlich bis zu mehrere hundert Fälle im Landkreis Main-Spessart. Weil nach dem Infektionsschutzgesetz keine Meldepflicht besteht, sind die Fallzahlen dazu jedoch weniger bekannt.

    "Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung präventiver Maßnahmen: Zeckenbiotope möglichst nicht betreten oder zumindest auf geschlossene Kleidung achten, anschließend Körper nach Zecken absuchen, bereits saugende Zecken möglichst früh entfernen (Zeckenkörper dabei nicht quetschen, Wunde desinfizieren)", betont Holbach. "Und wer hier in der Region Kontakt mit Zecken nicht vermeiden kann, sollte sich gegen FSME impfen lassen. Gegen die Borreliose gibt es für Europa noch keinen zugelassenen Impfstoff. Eine sich ausbreitende Rötung um die Stichstelle kann eine Borreliose sein, die ärztliche Behandlung erfordert", so Holbach.

    Wer in jedem Fall wissen möchte, ob eine Zecke Borrelien enthält, dem bietet das Landesgesundheits- amt in Stuttgart (Wiederholdstraße 15, 70174 Stuttgart) einen beson- deren Service an: Das entfernte Tier kann dorthin gesendet und gegen eine Gebühr von etwa 25 Euro auf Borrelien getestet werden.

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