Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Gemünden
Icon Pfeil nach unten

GEMÜNDEN: Vortrag: Wenn das Herz unter Stress steht

GEMÜNDEN

Vortrag: Wenn das Herz unter Stress steht

    • |
    • |
    Bewegung zur Vorbeugung von Risikofaktoren unter Leitung von Physiotherapeut Mark Nagel.
    Bewegung zur Vorbeugung von Risikofaktoren unter Leitung von Physiotherapeut Mark Nagel. Foto: Foto: S. Vierling

    Uwe Bülter weiß, wovon er spricht. Der 77-Jährige hat schon zwei Herzinfarkte erlebt. Nun hat er sich zur Aufgabe gemacht, über die Krankheit und ihre Entstehung aufzuklären. Aus diesem Grund nahm der ehrenamtliche Beauftragte der Deutschen Herzstiftung am Mittwoch an einer Infoveranstaltung in der Aula der Mittelschule Gemünden teil.

    Unter dem Motto „Herz unter Stress“ informierten die Ärzte Michael Steinhauer und Dr. Ulrich Seltsam über Diagnose, Therapie und Risikovorsorge bei Herz- und Gefäßkrankheiten. Bei der in Kooperation mit der Vhs Lohr-Gemünden organisierten Veranstaltung zur deutschen Herzwoche standen Bülter und Physiotherapeut Mark Nagel den Referenten zur Seite.

    Erfahrungen untermauern Vortrag

    „Wenn nur einer der Anwesenden vor einem Herzinfarkt bewahrt wird, haben wir unser Ziel erreicht“, sagt Bülter. Seit 23 Jahren reist er zu solchen Veranstaltungen, um mit Bild- und Infomaterial und seinen Erfahrungen das Vorgetragene zu untermauern. Mark Nagel leitet unter der Trägerschaft des BRK eine Diabetes-Bewegungs- und Herzgruppe in Gemünden. Um die etwa 80 Zuhörer während der eineinhalbstündigen Präsentation etwas zu trainieren, leitete er sie in einer Pause zu Übungen an, die auch die beiden Ärzte mitmachten.

    Arterielle Hypertonie (Bluthochdruck), Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), hohe Cholesterinkonzentration, psychischer und sozialer Stress können Herzprobleme hervorrufen. Über die Entstehung dieser Risikofaktoren berichteten im Wechsel Michael Steinhauer und Dr. Ulrich Seltsam. Eine natürliche Ursache für Bluthochdruck kann fortgeschrittenes Alter sein.

    „Wenn nur einer der Anwesenden vor einem Herzinfarkt bewahrt wird, haben wir unser Ziel erreicht.“

    Uwe Bülter Deutsche Herzstiftung

    Andere Faktoren seien die sogenannten Lebensstilfaktoren: Übergewicht, zu viel Salz, zu wenig Gemüse und Obst in der Nahrung, zu viel Alkohol und Stress, Rauchen und bestimmte Medikamente. Und, was nicht so bekannt ist, zu viel Lakritz naschen, es enthalte blutdrucksteigernde Stoffe. Wie viel man davon essen müsse, damit der Blutdruck in die Höhe schnelle, darüber habe er nichts gefunden, sagte Steinhauer.

    Auch Dauerstress, auf den keine Entspannung folgt, kann zu Bluthochdruck führen. Innere Ursachen des zu hohen Blutdruckes sind beispielsweise die erbliche Veranlagung, Schlafapnoe (Schnarchen und Atempausen im Schlaf) und Nierenerkrankungen. Das tückische am Bluthochdruck sei, dass er oft nicht entdeckt werde und so unbemerkt Organschäden entstünden, die zunächst keine Beschwerden verursachten.

    Frühzeitig mit Messungen beginnen

    Die Folge von dauerhaftem zerstörerischem Einwirken von hohem Blutdruck auf den Körper könnten unter anderem Schlaganfall, Vorhofflimmern und Herzinfarkt sein. Auch die Sehfähigkeit könne beeinträchtigt werden. Darum solle frühzeitig mit dem Messen des Blutdrucks begonnen werden. Um die Ergebnisse beim Blutdruckmessen nicht zu verfälschen, solle man sich zu Hause vor der Messung fünf entspannte Minuten gönnen. Beim Arzt sei der Blutdruck meistens höher, da dort die Situation nicht entspannt sei („Weißkittelhochdruck“).

    Übergewicht, falsche Ernährung und Bewegungsmangel könnten auch zu hohe Blutzucker- und Cholesterinkonzentrationen verursachen. Das Herzinfarktrisiko ist bei Diabetikern höher als bei Nicht-Diabetikern, da die „Zuckerkrankheit“ die Schädigung der Gefäßinnenhaut der Herzkranzgefäße beschleunigt. Gegen Krankheiten, die nicht genetisch bedingt seien, wirkten abgestimmte Medikamente und Lebensstiländerung. Nicht rauchen, weniger Alkohol trinken, Ernährung umstellen, Sport treiben, Ausgleich für Stress finden, könnten Bluthochdruck und Diabetes entgegenwirken und Erkrankungen beeinflussen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden