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Rohrbach: Waldbewertung in Rohrbach kommt voran

Rohrbach

Waldbewertung in Rohrbach kommt voran

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    An mehreren Stationen des Rohrbacher Waldes informierte der Forstsachverständige Leo Egg über seine Arbeit und die Vorgehensweise bei der Bewertung des Bestandes und des Bodens als Grundlage für die Neuverteilung der Waldgrundstücke. Im Bild am Fahrzeug (von links) Försterin Lia Stefke, Vorsitzender der TG Rohrbach 5 Thomas Zürrlein und Sachverständiger Leo Egg.
    An mehreren Stationen des Rohrbacher Waldes informierte der Forstsachverständige Leo Egg über seine Arbeit und die Vorgehensweise bei der Bewertung des Bestandes und des Bodens als Grundlage für die Neuverteilung der Waldgrundstücke. Im Bild am Fahrzeug (von links) Försterin Lia Stefke, Vorsitzender der TG Rohrbach 5 Thomas Zürrlein und Sachverständiger Leo Egg. Foto: Josef Riedmann

    Zu einer Waldbegehung hatte die Teilnehmergemeinschaft Rohrbach 5 (TG) interessierte Bürger eingeladen. Der Forstsachverständige Leo Egg, der mit der Waldbewertung in Rohrbach beauftragt ist, gab in verschiedenen Waldabteilungen einen Einblick in seine Vorgehensweise bei der Bewertung von Bestand und Boden.

    An der Waldabteilung Mühlbacher Tal konnten der Vorsitzende der TG, Thomas Zürrlein, und Försterin Lia Stefke, beide vom Amt für Ländliche Entwicklung Würzburg, sowie der Forstsachverständige Leo Egg etwa 25 interessierte Waldbesitzer begrüßen. Bewertet werde nicht das Einzelgrundstück, sondern größere Waldflächen, die vom Alter der Bäume, Bewuchsdichte und Artenzusammensetzung ähnlich sind, erläuterte Egg.,Der Waldboden sowie die darauf stehenden Bäume werden getrennt und auf unterschiedliche Art bewertet.

    Kritische Wasserversorgung

    Am ersten Beispielsort, ein dichter Buchenbestand, schilderte der Sachverständige, wie er von mehreren Fixpunkten eine Zählung der Bäume vornimmt, Baumumfang und Höhe misst und das Alter anhand der Jahresringe bestimmt. Im heimischen Büro ermittelt Egg mittels Computer nach amtlichen Richtlinien aus den eingegebenen Einzelwerten einen Durchschnittswert des aufgenommenen Areals. Aus Ertragstafeln der Forstverwaltung könne die Gesamtwuchsleistung abgeleitet werden. Der Bestand werde nach Hiebreife bewertet und auf das Bewertungsjahr 2019 unter Beachtung einer Verzinsung heruntergerechnet. Für verbuschte Flächen und Hanglagen werden Abschläge vorgenommen.

    Die hohe Bonität des Waldbodens am ersten Standort demonstrierte Egg anhand eines Bohrstocks, der einen sehr guten mit ausreichend Wasser versorgten Bodenaufbau zeigte. Waldböden in Rohrbach seien allgemein mit Nährstoffen gut versorgt, kritisch sei meist die Wasserversorgung. Mit einer vor Jahren erstellten "Forstlichen Standortkarte" liege eine gute Grundlage für die Bodenbewertung vor, die Egg nur stichprobenartig überprüfe.

    Waldbereinigung angeordnet

    In der Waldabteilung Heiligenrain veranschaulichte Egg die Bewertung anhand eines Fichtenbestandes. Eine besonders schön gewachsene Elsbeere nahm er hier als Einzelbewertung auf. Ebenso zeigte er im dortigen Waldschlag der Kirche mehrere hochwertige Eichen inmitten eines Jungbestandes, die Egg als "Sparbuch des Eigentümers" bezeichnete. In der Abteilung Vogelsherd war das Anschauungsobjekt ein mit Zaun gezogener Mischwald auf weniger gutem Boden. Die Teilnehmer konnten durch die Information den Eindruck gewinnen, dass mit vertretbarem Aufwand eine gerechte und nachvollziehbare Waldbewertung erstellt wird.

    Die Waldbereinigung in Rohrbach wurde im Dezember 2016 angeordnet. In die Bereinigung fallen 242 Hektar, davon circa 80 Hektar Privatwald, der Rest ist Wald der Stadt Karlstadt. Als Kosten sind 200 000 Euro veranschlagt, mit 160 000 Euro fördert der Freistaat die Maßnahme, 40 000 Euro sind als Eigenleistung von den Waldbesitzern zu erbringen. Pro Hektar werden Kosten von 500 Euro anfallen.

    Der Waldwegebau wurde 2018 abgeschlossen, die Abmarkung der Wege war im Herbst 2018. Nach dem Abschluss der Wertermittlung Ende 2019 soll die Neuverteilung im Jahr 2021 stattfinden. Während der Wertermittlung und bis zur Neuverteilung haben die Rohrbacher Waldbesitzer einen Einschlagsstopp akzeptiert.

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