Das Landratsamt Miltenberg hat jetzt den Katastrophenfall festgestellt.
Nachdem am Dienstagnachmittag erneut wegen der herrschenden Trockenheit zahlreiche Glutnester aufgeflackert sind, begann laut der Polizei in den Abendstunden wieder ein großer Löscheinsatz, an dem erneut etwa 250 Feuerwehrleute beteiligt sind. Auch rund 25 Landwirte sind vor Ort und transportieren mit ihren Güllefässern Löschwasser.
Im Laufe des Tages waren mehrere Mitteilungen eingegangen, wonach es auf der von dem Großbrand betroffenen Fläche erneut an mehreren Stellen rauchte. Sogar der Kapitän eines Linienflugzeuges, das sich im Landeanflug auf den Frankfurter Flughafen befand, meldete sich. Das Feuer hat sich auf einer Fläche von umgerechnet rund 25 Fußballfeldern ausgebreitet.
Seit 15 Uhr sind zahlreiche Feuerwehren vom bayerischen Untermain wieder im Einsatz, weil sich das Feuer nach Angaben des Einsatzleiters auf einer Fläche von circa zehn Hektar erneut entfacht hat. Hilfreich beim Lokalisieren neuer Glutnester war der Einsatz eines Polizeihubschraubers. Dank der Wärmebildkamera konnte die Besatzung die Feuerwehrleute am Boden gezielt zu den betroffenen Stellen lotsen.
Bei ihrer Arbeit werden die Feuerwehren von rund 25 Landwirten sowie dem Technischen Hilfswerk unterstützt. Auch die Rettungsleitstelle hat vorsichtshalber einige Rettungsfahrzeuge vor Ort. Medizinische Hilfe war bislang jedoch nicht erforderlich. Die Feuerwehrleute sind dabei, den Boden aufzuhacken, um dort weitere Glutnester ausfindig zu machen. Für den Löscheinsatz, der nach Schätzungen der Polizei noch bis spät in die Nacht andauern wird, mussten Schlauchleitungen über eine Strecke von mehreren hundert Metern gelegt werden.
Wie bereits am Sonntag besteht aktuell keine Gefahr für die Bevölkerung. Allerdings ist die Bundesstraße 47 erneut komplett gesperrt. Laut Polizei handelt es sich um eine Vorsichtsmaßnahme, damit Schaulustige die Arbeit der Einsatzkräfte nicht behindern. Außerdem wird die Strecke für die Zu- und Abfahrt der Einsatzfahrzeuge benötigt.
Wie lange die Sperrung aufrechterhalten werden muss, können die Einsatzkräfte noch nicht abschätzen. Inzwischen gibt es Erkenntnisse, wonach am Sonntagnachmittag ein größeres Fahrzeug auf der Strecke zwischen Amorbach und Boxbrunn unterwegs war. Dieses könnte einen Funkenflug verursacht haben, der möglicherweise den Großbrand ausgelöst hat. Dies würde auch zu der Situation passen, wie sie die Ermittler vor Ort vorfanden. Demnach war das Feuer an mehreren Stellen gleichzeitig ausgebrochen.
Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung gibt es nach wie vor nicht. Um welches Fahrzeug es sich genau handelt, steht noch nicht fest. Die Ermittlungen werden fortgeführt.