Lohr (KAN) Am heutigen 25. September vor 70 Jahren wurde Robert Rößlein in Wombach geboren. Er gehört nicht zu denen, die sich in den Vordergrund drängen. Aber wo immer er gebraucht wird, kann man auf ihn bauen. Zu seinem Lebensmotto hat er ein Wort des griechischen Philosophen Pythagoras gewählt: "Was du tust, das tue ganz!" In Lohr, in der Pfarrei St. Michael und vor allem in der Kolpingfamilie wäre vieles ohne ihn nicht oder nicht so erfolgreich gelaufen.
Seine Eltern stammten aus dem Steigerwald und waren um 1927 nach Wombach gekommen. Der Vater hatte eine Stelle als Pfleger in der Heil- und Pflegeanstalt, dem heutigen Bezirkskrankenhaus, gefunden. Robert Rößlein besuchte die Schule zunächst in Wombach und dann, als die Eltern in der Anstalt auch eine Wohnung gefunden hatten, ab 1946 in Lohr. Dann absolvierte er eine Ausbildung in der Schreinerei Georg Ullrich in Wombach, wo er auch nach dem Abschluss der Lehre noch vier Jahre arbeitete. Im August 1965 wechselte er in die Schreinerei des Bezirkskrankenhauses, wo er auch blieb, bis er 1997 in den Ruhestand trat. Er engagierte sich auch in der Werksfeuerwehr, deren Kommandant er lange Zeit war.
1958 heiratete er seine Ruth. Zwei Töchter und ein Sohn wuchsen in dem Haus am Tannenackerweg auf. Inzwischen gehören auch vier Enkelkinder zur Familie.
Seit 1952 gehört Rößlein als aktiver Sänger dem Gesangverein "Fidelia" an, ist langjähriges Mitglied der Vorstandschaft und lässt auch heute nur selten eine Probe oder gar einen Auftritt mit der Chorgemeinschaft "Fidelia"/"Liederkranz Rothenbuch" aus. Der Kolpingfamilie trat er 1953 bei, war in den Jahren 1958/59 Senior, also Leiter der Erwachsenengruppe, und wurde 1972 zum Vorsitzenden gewählt. Eine Aufgabe, der er sich mit ganzem Einsatz widmete.
Man fand ihn stets an der vordersten Front, ob es nun um eine Altpapiersammlung oder um die Organisation von Veranstaltungen ging. Das galt vor allem für das 125. Jubiläum der Kolpingfamilie 1982. Veranstaltungen wie das Spielmannszug-Treffen, die Ausstellungen im Pfarrheim und im Alten Rahaus, der Gottesdienst auf dem Marktplatz und der Auftritt der Sängerin Inge Brück sind vielen Lohrern noch bis heute in bester Erinnerung.
Ein Höhepunkt für ihn persönlich war die Teilnahme an der Seligsprechung Adolph Kolpings durch Papst Johannes Paul II. auf dem Petersplatz. "Das alles konnte ich nur schaffen, weil ich Rückhalt und Unterstützung von meiner Frau und von der ganzen Familie hatte", meint er bescheiden.
Es war gar nicht leicht, nach der fast 30-jährigen "Ära Rößlein" Nachfolger zu finden. Das Kolpingwerk der Diözese Würzburg zeichnete ihn mit der Ehrennadel aus; die Kolpingfamilie Lohr ernannte ihn zum Ehrenvorsitzenden und die Faschingsgruppe zum "Ehrenmopper". Auch wenn er die Verantwortung in jüngere Hände abgegeben hat - in der Vorstandschaft wirkt er nach wie vor mit Rat und Tat mit und seine handwerklichen Fähigkeiten hat er schon einige Male in den Projekten des Kolpingwerks in Rumänien in den Dienst der guten Sache gestellt.
Für sein Hobby, das Bergwandern und Bergsteigen, fand Robert Rößlein nur im Urlaub Zeit. Er hat schon manchen Berg in Bayern, Österreich und Südtirol bestiegen, darunter auch ein paar Dreitausender.