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FRAMMERSBACH: Wasserversorgung: "Ein komplexes Projekt"

FRAMMERSBACH

Wasserversorgung: "Ein komplexes Projekt"

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    Seit rund 15 Jahren beschäftigt die Neuordnung der Wasserversorgung in der Marktgemeinde Frammersbach und im Ortsteil Habichsthal die Gemeinderäte – „ein unheimlich komplexes Thema“, wie der amtierende Bürgermeister Christian Holzemer konstatierte. In der Sitzung am Montag ließ sich der Gemeinderat von Christian Dehmer vom Ingenieurbüro Koehl in Würzburg den Stand des Projekts erläutern.

    Dass die Zuhörerbank mit neun Bürgern so gut besetzt war wie selten, ist wohl auch darauf zurückzuführen, dass Immobilienbesitzer durch die Finanzierung unmittelbar mit betroffen sind.

    Im Frühjahr 2016 hatte die Gemeinde für die Trinkwasser-Aufbereitungsanlage einen öffentlichen Teilnahmewettbewerb ausgeschrieben und unter zwölf Interessenten sechs geeignete Fachfirmen ausgewählt. Die Submissionsergebnisse lagen aber so hoch (zwischen 1,8 Millionen Euro plus Nebenangebote und 2,4 Millionen Euro), dass die Anlage nicht zu finanzieren gewesen wäre. Eine Wiederholung der Ausschreibung im Juli brachte bessere Ergebnisse, so dass die Anlage für rund 2 Millionen brutto in Auftrag gegeben wurde. Eine Verfahrensänderung (Ultrafiltrationsanlage statt Sandfilter) sorgt künftig für bessere Ergebnisse und mehr Zukunftssicherheit bei geringeren Investitionskosten.

    Bis Anfang Mai 2016 soll die Anlage fertiggestellt sein, Ende Mai soll sie in Betrieb gehen.

    Druckreduzierung nötig

    Die topografische Lage der Marktgemeinde erfordert den Bau von Druckreduzierungsschächten. Zwei sind bereits gebaut; drei müssen noch gebaut werden. Damit wird das Versorgungsgebiet künftig in eine Tief-, eine Mittel- und eine Hochzone geteilt. Außerdem empfiehlt das Büro einen weiteren Schacht für die Tiefzone (Gewerbegebiet). Die Planung ist so weit, dass im Januar 2017 die Leistungsverzeichnisse erstellt werden können. Dann ist mit dem Baubeginn im März oder April zu rechnen.

    Ein weiterer Schwerpunkt in den Erläuterungen war die Erneuerung der Quelle Englandsborn. Ohne den Tiefbrunnen Englandsborn beträgt die Quellschüttung rund acht bis 20 Sekundenliter. Bei einem etwaigen Ausfall des Tiefbrunnens Bremersgrund wäre die Gemeinde nicht nur auf den Tiefbrunnen, sondern auch auf die Quelle Englandsborn angewiesen. Die alte Quellleitung ist dafür aber zu klein dimensioniert. Eine Detailplanung und die Erstellung eines Leistungsverzeichnisses für die erforderlichen baulichen Maßnahmen ist Anfang 2017 vorgesehen, der Bauanfang Mitte 2017.

    Eingehend erklärte der Fachmann in seinem einstündigen Vortrag die Umbaupläne für den Hochbehälter „Beckberg“ und nahm zum Stand der Kosten Stellung: Die bisher realisierten Projekte belaufen sich auf rund 2,4 Millionen Euro, die aktuellen Maßnahmen auf rund 4,5 Millionen, von denen etwa 1,7 Millionen auf das Jahr 2017 entfallen. Zukünftige Projekte (Trafostation für die Aufbereitung, Druckminderungtsschächte und Rohrbruch-Datenerfassung) schätzt das Büro auf noch einmal 740 000 Euro. Daraus ergibt sich ein aktueller Gesamt-Kostenstand von etwa 7,6 Millionen Euro.

    In der Gemeinderatssitzung im Juli 2014 waren rund 7,3 Millionen genannt worden. Die Kostenerhöhungen sind auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen: Die Auslastung der Firmen führt bei den Ausschreibungen zu weniger Angeboten, das schlage sich auch in höheren Preisen nieder. Außerdem musste im Laufe der Sanierung, die seit 15 Jahren im Gang ist, die Planung an neue Erkenntnisse und Entwicklungen angepasst werden, die zusätzliche Maßnahmen erforderlich machten.

    Das Jahresprogramm für den „Stadtumbau West“ im Rahmen des Städtebeuförderungsprogramms wurde beschlossen, wie von der Verwaltung vorgeschlagen. Es ergaben sich dabei nur wenige Veränderungen gegenüber den Zahlen aus dem vergangenen Jahr.

    Weitere Beratungen nötig

    Wäre es nach Holzemer gegangen, dann hätte der Gemeinderat in dieser Sitzung abschließend über die Gestaltung des Bushalte- und Aufenthalts-Pavillons im Ortszentrum entschieden. Drei Entwürfe des Büros Redelbach, die in der Sitzung vorgestellt wurden, waren bereits in den verschiedenen Gremien diskutiert worden, aber eine ganze Reihe von Gemeinderäten sah weiteren Diskussionsbedarf. „Wir halten den Baufortschritt auf dem Platz auf“, mahnte Holzemer.

    Das wollten die Räte dann doch nicht, deshalb kam es zu einem Kompromissbeschluss: Die Fundamente wurden genehmigt; mit den Aufbauten wollen sich die Gemeinderäte noch einmal beschäftigen

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