Lohr (agä) Ernst Prüße heißt der neue Vorsitzende des Ortsverbandes der CSU Lohr. Bei der Jahresversammlung am Donnerstagabend im Gasthof "Adler" in Steinbach sprachen die 43 anwesenden stimmberechtigten Mitglieder dem designierten CSU-Kandidaten für die Bürgermeisterwahl 2008 in Lohr ihr Vertrauen aus und setzten ihn für die kommenden zwei Jahre an die Spitze des 154 Mitglieder zählenden Ortsverbandes.
Konrad Porzelt, der das Amt seit 2003 innehatte, wird künftig neben Franz Wilhelm Weis und Marlene Herfs als stellvertretender Ortsvorsitzender auftreten. Ziel seiner Amtsperiode sei gewesen die CSU in Lohr neu zu gestalten und frühzeitig einen eigenen CSU-Bürgermeisterkandidaten für die Wahl 2008 zu finden, machte Porzelt deutlich. Beides war ihm gelungen.
Jetzt sei Prüße in der Pflicht. In seiner Antrittsrede ging der neue Ortsvorsitzende auf die Zielsetzung der verjüngten Führungsmannschaft ein. "Wir haben Ziele für 2008, die wir gemeinsam angehen." Als Basis für die erfolgreiche Politik sieht Prüße eine sachorientierte Arbeit. Im letzten Jahr seien 75 Themen der Lohrer Stadtpolitik durch CSU-Arbeitskreise erkannt und in den Mittelpunkt der Arbeit gestellt worden.
Prüße bezog auch Stellung zum Thema Bürgermeisterkandidatur. Durch die Übernahme der Führung bei der Lohrer CSU widerspreche er allen, die von einem "Verheizen" des Kandidaten sprechen würden. "Verheizt wird einer, der kurz vor einer Wahl ins Feuer geworfen wird", machte er deutlich und erklärte weiter: "Ich bereite mich entsprechend vor und übernehme dafür Verantwortung."
Kreisvorsitzender Klaus Bittermann sprach an, dass trotz heftigem Protest vieler Bürgermeister die Umlage des Landkreises um 1,5 Prozent Punkte auf 46,5 Prozent zu erhöhen sei. Der Grund liegt für Bittermann klar auf der Hand: "Der Verlustvortrag bei den Krankenhäuser." Bittermann wehrte sich vehement gegen die Behauptung, er wolle die Krankenhäuser privatisieren. Es müssen mit allen Wettbewerbern Gespräche geführt werden.
Zu aktuellen Themen im Stadtrat sprach CSU-Fraktionsvorsitzender Matthias Schneider. Zum Thema Südtangente mahnte er, die alte Forderung nach einem Verladeplatz am Ende des Industriegleises nicht aus den Augen zu verlieren, damit das Gleis wirtschaftlicher genutzt werden könne. "Auf das Thema Bürgerinitiativen reagiert die Lohrer CSU sehr positiv, wenn sich die Bürger zu bestimmten politischen Themen konstruktiv und kooperativ einbringen", erklärte er machte aber gleich unumwunden deutlich: "Initiativen hingegen, die nur als Plattform für persönliche Abrechnungen mit der Stadt dienen, erteilen die Christsozialen eine Abfuhr."
Klaus Bernhard informierte die Anwesenden über den derzeitigen Stand der Dinge für die Stadt Lohr durch die neue Forstreform. Sein Fazit: Lohr gehöre nicht zu den Verlierern, die Forstschule bleibe erhalten und auch das Forstamt nehme einen wichtigen Stellenwert innerhalb der neuen Reform ein.
Die Wahlen erhaben neben der Veränderung an der CSU-Spitze folgendes Ergebnis: Schriftführer wurde Benedikt Schwab, die Kasse verwaltet Georg Schmitt. Beisitzer sind Jörg Engelhard, Helmut Schmitt, Frank Bernard, Alexandra Bittermann, Gisela Hubrich, Alexander Iser, Wilfried Grampp, Heribert Ott und Karl-Heinz Djoharian. In der Kreisversammlung wird die Lohrer CSU künftig von Eberhard Sinner, Klaus Bittermann, Ernst Prüße, Konrad Porzelt, Franz Wilhelm Weis, Marlene Herfs, Eduard Anderlohr, Philipp Ruf, Alexandra Bittermann, Albert Vogel und Wilfried Grampp vertreten. Ersatzdelegierte sind Alexander Iser, Benedikt Schwab, Jörg Engelhard, Matthias Schneider, Georg Schmitt, Karl Heinz Djoharian, Brigitte Kuhn, Hubert Froesch, Ernst Goldbach, Ottmar Kliegl, Helmut Schmitt; Kassenprüfer sind Dr. Wolfgang Daniel, Klaus Suchanka.