Eine sehr positive Bilanz zogen die Organisatoren und Budenbetreiber des ersten Lohrer Schneeewittchen-Weihnachtsmarkts in der städtischen Anlage im Advent. Bei der Nachbesprechung in überraschend großer Runde in der Tourist-Information am Schlossplatz gab es viel Lob, aber auch Anregungen für Verbesserungen.
Mit Skepsis waren viele dem Wechsel der Veranstaltung von der Innenstadt in die Anlage gegenübergestanden. Auch die Organisatoren hatten Bedenken und Schwierigkeiten zu überwinden – und das alles in einer Zeit mit Einspar-Forderungen etwa bei Energieverbrauch und Beleuchtung. Schon die Bestellung von Lichterketten musste reiflich abgewogen werden.
Die Vorsitzende des Weihnachtsmarktvereins, Christiane Werthmann, schilderte die Beweggründe für den Umzug der Veranstaltung an einen neuen Ort und die Gründung des Weihnachtsmarktvereins. Beim Aufbau der Infrastruktur galt es, Hindernisse bürokratischer und technischer Natur zu bewältigen. Die Zeit war knapp, manches Geplante und sogar Bestellte konnte gar nicht mehr eingesetzt werden, beispielsweise die Hinweisschilder für den Markt.
"Möetsch" auf den Wegen nach Niederschlägen
Linde Volkert führte auf dem Markt viele Gespräche mit Besuchern und hielt die Kommentare schriftlich fest. Vieles von dem, was sie vortrug, kam auch in den Wortmeldungen der Händler zur Sprache. Gelobt wurden die gute Zusammenarbeit der Standbetreiber und des Teams sowie die Informationen im Vorfeld. Gut kam auch das Märchenzelt für Kinder an, der Ersatz für das Karussell, um das man sich vergeblich bemüht hatte. Das Programm für Kinder sei aber noch ausbaufähig.
Gewünscht wurden noch mehr Buden sowie ein Stand mit Süßigkeiten, gebrannten Mandeln oder heißen Maronen. Besucher hätten sich überwiegend begeistert über die Atmosphäre und die "unamerikanische Deko" geäußert. Positive Kommentare hatte Volkert auch bei Essen und Trinken sowie bei den Angeboten der regionalen Händler notiert. Heißer Most, ein Kinderkarussell oder die Einbeziehung der Bänke wurden zusätzlich gewünscht.
Gleich mehrfach zur Sprache kam der "Möetsch" nach den Niederschlägen am ersten Wochenende. Bauhofleiter Peter Bechold verteidigte den in der Diskussion stehenden Belag, der in vielen Parkanlagen verwendet wird, beispielsweise auch am Schönbusch in Aschaffenburg.
"Lieber mehr Beleuchtung statt Beschallung"
Aus dem Händlerkreis gab es zwar ebenfalls Anmerkungen zu den "matschigen Wegen", aber auch den Hinweis, beim Weihnachtsmarkt an der Bayerischen Schanz habe sich daran keiner gestört. Überlegungen für mehr weihnachtliche Musik beantwortete Händler Reinhold Edel mit der Feststellung: "Lieber mehr Beleuchtung statt Beschallung."
Mehrfach für gut befunden wurde die Anordnung der Buden. Ausbauen will der Verein die Musikdarbietungen im Pavillon. Die Beleuchtung des Brunnens in der Anlage und weiterer Bäume sowie mehr Platz vor den Ständen der TSV-Fuß- und -Handballer sind schon geplant für den zweiten Schneewittchen-Markt, der heuer vom 8. bis 17. Dezember öffnen soll. Fast alle Händler, die bei der Premiere dabei waren, haben schon zugesagt. Zudem gibt es weitere Interessenten. Angestrebt wird neben weiteren Aktionen auch wieder die Kombination mit einem Weihnachts-Shopping der Werbegemeinschaft, am ersten Freitag des Markts, mit längeren Öffnungszeiten.
Die Markt-Öffnungszeiten der anderen Tage (von 11 bis 19 Uhr) hatten sich nach den Forderungen der Politik im Vorfeld gerichtet, werden aber überdacht. Christiane Werthmann nahm die Anregungen der Runde auf, verwies aber auch darauf, dass der Weihnachtsmarktverein deren Umsetzung finanzieren müsste. Daher warb sie dafür, dem Verein beizutreten.