Eine positive Bilanz zieht nach dem Weinwandertag in Erlenbach der Vorsitzende des veranstaltenden Sportvereins, Guntram Arnold. Trotz des teilweise regnerischen Wetters kamen auch in diesem Jahr viele Wein- und Wanderbegeisterte nach Erlenbach. Erstmals war die Ortsdurchfahrt von 10 bis 20 Uhr für den Durchgangsverkehr gesperrt. Die Polizei sprach von einer „in weiten Teilen“ friedlichen Veranstaltung, hatte aber auch über einige negative Vorfälle zu berichten.
Route diesmal abgeändert
Der Verlauf des Wanderweges war im Vergleich zu den vergangenen Jahren etwas anders. Grund dafür war, dass das „Kracken-Nest“ von Lothar Wirsching in diesem Jahr geschlossen blieb, wie der Veranstalter im Voraus mitteilte. Da diese beliebte Verpflegungsstation ausfiel, wurden die Gäste stattdessen vom Sportverein gemeinsam mit der Schützengesellschaft am Schützenhaus bewirtet. Bis dorthin verlief die Route wie gewohnt vom Start an der Festhalle über die Teufelshütte und die Gottvaterschänke.
Jede dieser Stationen wurde, wie in den vergangenen Jahren, von einer großen Menge Wanderer umlagert, die es sich auf mitgebrachten Decken und an den aufgestellten Tischen und Bänken gemütlich machten. Die letzte Etappe schließlich führte vom Schützenhaus über den Natur- und Weinlehrpfad am Alten Berg, vorbei an der Gottvater-Kapelle zum oberen Ketteltor und weiter zum Ausgangspunkt an die Festhalle, wo die Wanderer bei musikalischer Unterhaltung ihre Schlussrast einlegten.
Für Rettungsdienste erfreulich ruhiger Tag
Auf dem Weg zur Festhalle bestand zudem die Möglichkeit zur Einkehr im Galariestüble von Paul und Gabi Diener, die ihre Gäste im Auftrag des Sportvereins bewirteten. SVE-Vorsitzender Arnold sagte, man sei sehr zufrieden mit der Anzahl der Gäste, die sich auch nicht von gelegentlichen Regentropfen und Wind vertreiben ließen. Die angebotenen Speisen und Getränke fanden guten Zuspruch. Zufrieden zeigte er sich auch darüber, dass es für die Rettungskräfte ein erfreulich ruhiger Tag war. Dies sei vor allem auf das seit vergangenem Jahr eingeführte neue Sicherheitskonzept zurückzuführen, das durch Taschenkontrollen und verstärkte Präsenz der Security dafür sorgt, dass weniger harter Alkohol mitgenommen wird.
Lob findet das Sicherheitskonzept und die Zusammenarbeit mit den Organisatoren auch bei der Polizei Marktheidenfeld. Mit einigen Tausend Gästen lag nach Einschätzung des stellvertretenden Dienststellenleiters Michael Kleinfeller die Besucherzahl unter den Vorjahren. ergangenen Jahren. Viele Besucher, auch jüngere, suchten erfreulicherweise mit den vor Ort befindlichen Beamtinnen und Beamten ein nettes Gespräch. Leider habe, wie auch in den letzten Jahren, in den Nachmittagsstunden nach steigendem Alkoholgenuss das Aggressionspotenzial deutlich zugenommen.
Streitereien unter Betrunkenen
Gegen 16.30 Uhr kam es in der Nähe des Schützenhauses zu einer Rangelei zwischen einem 32-jährigen Mann und einer fast gleichaltrigen Frau. Zunächst konnten Einsatzkräfte eine weitere Eskalation verhindern. Der aus dem Raum Wertheim stammende Mann, der knapp über 2,0 Promille Alkohol im Blut hatte, war offenbar darüber so in Rage, dass er auf einen der Beamten losging. Ihm mussten Handfesseln angelegt werden und er wurde von der Veranstaltung verwiesen. Gegen ihn wird ein Strafverfahren wegen Tätlichen Angriffs auf einen Vollzugsbeamten eingeleitet.
Um 17.45 Uhr stritten sich dann zwei Halbstarke, Alter Anfang 20, und schlugen aufeinander ein. Die beiden Streithähne trugen blaue Augen und Schürfwunden davon. Die Polizei musste hier ebenfalls schlichtend eingreifen. Die vor Ort festgestellten Alkoholwerte bewegten sich bei 1,5 bzw. 2,0 Promille. Gegen die Männer wird wegen wechselseitiger Körperverletzung ermittelt.
In einer Ausnüchterungszelle landete ein bei der Polizei hinlänglich bekannter Mann, der sich im Laufe des Tages einen gewaltigen Rausch angetrunken hatte. Er ließ sich dann von seiner Mutter abholen. Bereits auf dem Heimweg fing er das Pöbeln an. Zu Hause angekommen ging er auf den Vater los und biss der Mutter in den Arm. Eine Streifenbesatzung nahm den 29-Jährigen in Gewahrsam. Ein Alkoholtest ergab einen Wert von rund 3,0 Promille. Er wird sich ebenfalls wegen Körperverletzung verantworten müssen.
Taschenkontrollen auf den Zugangswegen
Beunruhigend findet Einsatzleiter Michael Kleinfeller die weiterhin hohe Zahl an Jugendlichen, die sich bereits auf dem Weg zur Veranstaltung mit Alko-Mixgetränken in Stimmung bringen. Bei entsprechenden Kontrollen auf den Zugangswegen wurden die eingesetzten Streifen reihenweise fündig. Die Getränke mussten die Jugendlichen abgeben.
Für eine 16-Jährige war die Veranstaltung kurz nach 17 Uhr vorzeitig zu Ende. Die junge Frau war völlig besinnungslos und der Rettungsdienst brachte sie nach Lohr ins Krankenhaus. Die Eltern wurden verständigt.