Die Bestattungskultur verändert sich schon seit längerem. Urnengräber werden auf Friedhöfen immer mehr nachgefragt. Darauf reagierte der Marktgemeinderat Kreuzwertheim. Er befasste sich in seiner jüngsten Sitzung mit der Umgestaltung des Friedhofs. Konkret ging es um die Schaffung von Urnengräbern unter Beachtung eines Gesamtkonzepts.
Ralph Schäffner, Geschäftsführer der beauftragten Firma arc.grün Landschaftsarchitekten Stadtplaner aus Kitzingen, stellte eine Idee für eine langfristige Umgestaltung des Friedhofs sowie Konzepte für die kurzfristige Urnengrabschaffung vor. Dabei ging er auch auf verschiedene gesellschaftliche Ursachen der Veränderung der Friedhofskultur ein. Zukunftsthemen auf Friedhöfen seien unter anderem mehr Freiflächen, Sonnenschutz, klimaangepasste Bäume, neue Bestattungsformen und mehr Barrierefreiheit. Vertreter aus Gemeinderat und Verwaltung hatten in der Vergangenheit bereits andere Friedhöfe unter anderem in Veitshöchheim besucht, um Anregungen für die Zukunftsgestaltung zu bekommen.
Ideen für ein Gesamtkonzept
Aktuell gibt es auf dem Friedhof Kreuzwertheim nur noch fünf freie Urnengräber. Schäffner stellte als Anregung mögliche Ideen für ein Gesamtkonzept vor. Dieses umfasst unter anderem ein Staudenbeet am Weg zur Aussegnungshalle, im mittleren Bereich des Friedhofs die Bestattungsflächen für Urne und Erdgräber und im Bereich zur Lengfurter Straße eine parkähnliche Umgestaltung. Er betonte, die Friedhofsumgestaltung erfolge über Jahrzehnte. Das Vorgestellte könnte eine Vision für die Zeit um 2040 sein.
Er stellte für Urnenerdgräber mehrere Varianten vor. Letztlich entschied sich der Gemeinderat mehrheitlich für folgende Lösungen. Variante eins schafft man in der fünften Reihe ab Eingang auf Seite der Lengfurter Straße. Dort ist Platz für etwa zwölf weitere Grabstellen. Entstehen werden dort Urnenerdgräber als Wahlgräber mit Stahlrahmeneinfassung. Individuelle Gestaltung und Grabmale werden möglich sein. Bei dieser Variante können deutlich mehr Gräber geschaffen werden als bei den anderen beiden Varianten (alle Gräber in Reihe nebeneinander, oder nebeneinander und leicht zueinander nach vorne und hinten versetzt).
Die Fläche wird zentral gepflegt
In Reihe neun vom Eingang auf Seite der Aussegnungshalle können bis zu 36 Urnengräber entstehen. Hier entschied sich der Gemeinderat für Urnenerdgräber in einer Gemeinschaftsanlage. Deren Fläche wird zentral gepflegt. Hier entschied man sich für eine Wegführung entlang der kleineren runden Grabstellen in der Gemeinschaftsanlage.
Weiter beschloss der Gemeinderat, dass als Ersatz für die entfernte Hecke Stauden angepflanzt werden. Auf die Frage aus dem Gremium erklärte Bürgermeister Klaus Thoma, für die Erstellung eines Gesamtkonzepts sei eine erneute Angebotseinholung und Auftragsvergabe nötig. Dies will man nun angehen. Die Entwicklung eines planerischen Gesamtkonzepts soll im Laufe dieses Jahres umgesetzt werden. Dessen gestalterische Umsetzung wird sich bis 2040 entwickeln. Weiter wurde darauf hingewiesen, dass bei einer Gesamtplanung auch die Einbeziehung der historischen Gräber berücksichtigt werden muss.