Mit einem Thema, das mit Sicherheit an jedem Lohrer Stammtisch heftig diskutiert werden wird, muss sich der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am kommenden Mittwoch, 30. Oktober, ab 17 Uhr im neuen Rathaus befassen: dem Festbier 2014.
Obwohl das Würzburger-Hofbräu-Töchterchen „Keiler“ im Jahr 2012 das Spessartfestwochenbier vertragswidrig im großen Kessel in Würzburg statt in Lohr gebraut hat, gab der Stadtrat der Brauerei eine Bewährungschance. 2013 wurde das Festbier dann – mit viel Aufwand, wie der externe Überwacher Lothar Borkmann feststellte – tatsächlich im Kesselchen des Lohrer Keiler-Brauhauses gekocht.
Nun liegt es am Stadtrat, zu entscheiden, ob 2014 und eventuell auch in den Folgejahren auf der Lohrer Spessartfestwoche „Keiler“-Festbier ausgeschenkt werden soll oder ob eine andere Brauerei zum Zuge kommen soll. Es geht um die Menge von rund 1300 Hektolitern (130 000 Liter). Die Stadtverwaltung sieht zwei mögliche Vorgehensweisen:
• Vergabe der Bierlieferungskonzession an die Lohrer Keiler Bier GmbH für das Jahr 2014 und gegebenenfalls auch die Folgejahre. – Als Vorteil wertet die Verwaltung, „dass die Tradition von 1946 an ein in Lohr gebrautes Festbier auszuschenken, beibehalten werden könnte“. Den Vorteilen einer Vergabe an die Keiler Bier GmbH stehe allerdings „der unstrittige Vertrauensbruch durch das Brauen des Festbieres 2012 in Würzburg gegenüber“.
• Beschränkte Ausschreibung in Form eines Anschreibens an die fünf im Landkreis Main-Spessart ansässigen Brauereien. – In Frage kommen laut Stadtverwaltung die Waldschlossbräu Frammersbach, die Martinsbräu Marktheidenfeld, die Burgbrauerei Herzog von Franken in Thüngen/Arnsteiner Brauerei Max Bender, die Spessart-Brauerei in Kreuzwertheim und die Keiler Bier GmbH in Lohr. Eine über den Landkreis hinausgehende Ausschreibung sei nicht zu empfehlen, so die Verwaltung – „um noch einigermaßen den örtlichen Bezug zu unserem Traditionsfest zu erhalten“.
Außerdem muss der Stadtrat am Mittwoch entscheiden, wer den Auftrag zum Abbruch der alten Schule in Rodenbach bekommen soll; auf dem ehemaligen Schulgrundstück sollen Wohnhäuser entstehen.
Ein weiteres Thema wird der Antrag von Stadtrat Franklin Zeitz (Bürgerverein) auf Änderung der Regelungen für die Benutzung von Fettabscheidern speziell für die Gastronomie sein (wir berichteten).