Bei dem Organisator Bernd Heid aus Fuchsstadt steht das Telefon nicht mehr still. Der Aufruf der Fußballvereine aus Hammelburg, Fuchsstadt und Obererthal zur Hilfe für ihren Sportkameraden hat eine Welle der Solidarität ausgelöst. Bei Heid laufen die Fäden zusammen. Mit Willibald Kippes, Peter Zellhahn, Friedbert Brust, Manfred Heiser und Josef Stockmann bereitet er die Typisierungsaktion vor. "Es hängt viel Arbeit dran", sagt Heid, "aber die überwältigende Hilfsbereitschaft ermutigt uns, noch mehr zu tun."
Inzwischen sind bei Heid die Sammeldosen der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eingetroffen, über die die Typisierungsaktion läuft. Damit sollen in den nächsten Wochen bei Fußballspielen und Veranstaltungen Spenden gesammelt werden. Zirka 20 000 Euro werden benötigt, um die Aktion zu finanzieren. Heid ist optimistisch, das zusammen zu bekommen. "Es rufen laufend Leute an, die spenden wollen."
Auch in Lohr ist eine Hilfsaktion für den 40-jährigen Familienvater aus Obererthal angelaufen. 500 Plakate mit dem Aufruf "Gemeinsam gegen Leukämie, Hilfe für Gerald und andere" hat die Hammelburger Druckerei Walz kostenlos gefertigt. Sie werden im Landkreis Hammelburg und darüber hinaus aufgehängt. Zusätzlich sollen 20 000 Handzettel verteilt werden.
"Es sind noch viel zu wenig Menschen registriert", meint Heid angesichts der jährlich 4000 Leukämieerkrankungen in Deutschland. Alle 45 Minuten erkranke ein Mensch. Davon seien die Hälfte Kinder, die nur mit einer Stammzellenübertragung Heilungschancen hätten.
"Davor braucht man keine Angst haben, das ist harmlos", sagt Udo Geier, der vor vier Jahren selbst schon einmal Stammzellen gespendet hat. Der 34-jährige Fuchsstädter hatte sich bei einer Typisierung in Wasserlosen registrieren lassen. Damals war ein Spender für einen Schwemmelsbacher gesucht worden. Jahre später war er dann als Spender für einen Patienten aus Schmalkalden ermittelt worden. "Es war meine freie Entscheidung zu spenden", klärt Geier auf.
Auch könne man frei wählen zwischen einer Knochenmarkspende, die unter Narkose aus dem Beckenknochen entnommen wird, oder einer peripheren Blutstammzellenspende, bei der die Stammzellen über die Vene aus dem Blut gefiltert werden. Geier hatte sich für diese Methode entschieden. "Das ist harmlos" macht er jedem Mut, sich zumindest erst einmal registrieren zu lassen.
Auf mindestens 1000 Spender hoffen die Organisatoren der Typisierungsaktion in Fuchsstadt, die Dr. Reinhard Schaupp (Hammelburg) gemeinsam mit 40 Arzthelferinnen medizinisch betreuen wird.
Spendenkonten "Hilfe für Gerald": Raiffeisenbank Hammelburg, BLZ 790 621 06, Kt-Nr. 181 91 19, oder Sparkasse Hammelburg, BLZ 793 510 10, Kt-Nr. 806 22 26.