„Du und ich – wir sind erlöst und frei“ lautete die ermutigende Botschaft des EFH-Konzertes am Samstagabend in der gut besetzten Pfarrkirche St. Michael. Angesprochen waren neben Christen, die tief im Glauben verwurzelt sind, gerade jene Zweifler und Skeptiker, denen sich angesichts weltweiter Katastrophen die Frage aufdrängt: „Wo ist der liebende und hilfreiche Gott?“
„Eden – Von unserer unstillbaren Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies“ war das Konzert bei freiem Eintritt überschrieben. Thematisiert wurden die Schönheit der Schöpfung sowie die zerbrochene Freundschaft zwischen Gott und Mensch. Der Kreis schloss sich mit dem neuen Frieden, denn: „Das Paradies kehrt zurück“. 15 Sängerinnen und neun Sänger plus Band – Studenten, Lehrer oder Zahnarzt – spannten den musikalischen Bogen von Klassik, Choral und Ballade über das ökumenische Kirchenlied bis zu christlichem Pop und Rap, eindrucksvoll in Szene gesetzt mit Filmsequenzen und Lichteffekten.
„Menschen mit der Botschaft des Evangeliums zu erreichen, die der Kirche eher distanziert gegenüber stehen“, ist das Anliegen der EFH. Wie groß daran ist, zeigte das voll besetzte Mittelschiff des Gotteshauses. „Lassen wir uns von der Musik, den Bildern und Texten mitnehmen und zum Nachdenken anregen“, ermunterte die musikalische Leiterin Heidrun Seiferth zu Beginn.
Seiferth gab in Filmsequenzen der Urmutter Eva Gestalt und Stimme. Im Dialog mit zwei Kindern wusste sie die Antwort auf deren Frage: „Eva, warst du bei der Welterschaffung dabei?“ Und gemeinsam staunte man über die kindliche Logik: „Friede ist, wenn das Gewissen nicht mehr weh tut.“ Zeitzeugin Eva berichtete vom großen Plan Gottes mit der Zusage: „Aus der Dunkelheit mache ich Licht, und aus dem Nichts mache ich alles.“ Musikalisch erwidert wurde diese Kernaussage vom ökumenischen Kirchenlied „Großer Gott, wir loben dich“. Nahezu magisch richtete sich der Blick gen Himmel, als es hieß: „Du bist weiter als die Sterne und doch unendlich nah.“ Ob in Chorgesang oder Soli: Das Publikum ließ sich verzaubern vom Christsein, von Stimmen und Musikalität auf hohem Niveau.
Und auch der Nachwuchs namens Emelie, Carla und Mira nutzte seine Chance in berührendem Gesang mit Violinenspiel. Sei es im Lied „Mein Held bist du“, in der tröstlichen Überzeugung „dass alles Scheitern nur ein Weg in Gottes Arme war“ oder der Szene mit Luzifer, Adam und Eva: Die jungen Akteure im Altarraum glichen einer Keimzelle für Leben, Hoffnung, Licht und Wärme. Ihr Auftrag ist es, das Gefühl von Orientierung und Halt in die Welt hinaus zu tragen. „Sie sind bei jedem Lied mit dem Herzen dabei“, stellte eine Besucherin fest. Händels jubilierendes „Halleluja“ setzte den krönenden Schlusspunkt unter zwei Sternstunden christlichen Glaubens.
Evangelischer Freundeskreis Hof (EFH) Der EFH mit 28 Sängern und Band (Keyboards, Gitarren, Trompete, Klarinette, Saxofone) ist eine eigenständige Gruppierung innerhalb der evangelisch-lutherischen Kirche Bayerns. Er entstand aus einem Kreis von Schülerinnen, den die Lehrerin Heidrun Seiferth 1966 ins Leben rief. Heute zählt der EFH rund 400 Mitglieder jeden Alters. Im Fokus steht die persönliche Seelsorge zur Förderung und Stärkung des geistlichen Lebens. Einmal monatlich treffen sich Mitglieder, Freunde und Interessierte in der Kreuzkirche Hof zur „Stunde unter Gottes Wort“. Das Gastspiel „Eden“ in Lohr war bereits der 16. Auftritt der Konzertsaison, die von Oktober bis Februar reicht. Neben Liedgut christlicher Liedermacher zeichnet die musikalische Leiterin Seiferth für eigene Musik und Textarrangements verantwortlich.