"Schwerer Verkehrsunfall zwischen einem landwirtschaftlichen Gerät und einem Pkw mit einer eingeklemmter Person auf dem Verbindungsweg zwischen Aschfeld und Münster", lautete die Alarmdurchsage für eine Übung der Bachgrundfeuerwehren am Donnerstagabend. Zum ersten Mal kam bei einem derartigen Vorhaben der neue Rettungssatz der Aschfelder zum Einsatz.
Nichts war's mit einem gemütlichen Feierabend für die Frauen und Männer der Feuerwehren aus Aschfeld, Bühler, Eußenheim, Hundsbach, Münster und Obersfeld am späten Donnerstag. Um 2012 Uhr ließ Kreisbrandinspektor Manfred Brust die Floriansjünger zu dieser Übung, in die nur ein ganz kleiner Helferstab eingeweiht war, alarmieren.
Der Vierscharpflug eines landwirtschaftlichen Schleppers war beim Schwenken auf das Dach eines Golfs gefallen und hatte den darin befindlichen Fahrer eingeklemmt. Bereits sechs Minuten nach dem Alarm traf die Wehr aus Bühler an der Unfallstelle ein, gefolgt von Aschfeld.
Gruppenführer Dieter Weißenberger fiel gleich die Aufgabe der Einsatzleitung zu. Erkunden, Unfallstelle verkehrsmäßig absichern, anrückende Kräfte per Funk informieren, die eingeklemmte Person betreuen, Fahrzeuge fixieren, Brandschutz sicherstellen, Einsatzstelle ausleuchten und den als vermisst geltenden Schlepperfah- rer suchen - dies galt es zu erledigen.
Neu war auch, dass bei der Übung die Wehren aus dem Eußenheimer Gemeindegebiet völlig auf sich alleine angewiesen waren.
Vergeblich hofften einige auf die Hilfe der Routiniers von der Stützpunktfeuerwehr Karlstadt. "Die sind bei einem anderen Einsatz", lautete die Erklärung von Übungsleiter Manfred Brust. Gemeinsam widmeten sich die insgesamt 63 eingesetzten Kräfte der Übungssituation.
Unter fachkundiger Hilfe durch die anwesenden Kreisbrandmeister Egon Scheiner und Reinhold Gerhard gelang es schließlich, die "Person" in einer angemessenen Zeit aus dem Fahrzeug zu befreien.
Eußenheims Bürgermeister Herbert Schneider, sein Stellvertreter Elmar Kütt, Beamte der Polizeiinspektion Karlstadt sowie Kreisbrandinspektor Herbert Hausmann, zuständig für den Nachbarbereich Gemünden, machten sich vor Ort ein Bild von der Übung.
"Ein Unfall, wie er heute jederzeit und überall in der Gemeinde so passieren könnte", sah Herbert Schneider die Situation und geizte anschließend nicht mit Lob. "Eine gute Truppe" habe er gesehen, die ihr Handwerk und den Umgang mit ihrem Handwerkszeug versteht. Mit dem Kauf von Ausrüstung, und vor allem des neuen Rettungssatzes, habe die Gemeinde nun auch die Grundlage für rasche und gezielte Hilfe bei Verkehrsunfällen geschaffen.
Das große Aufgebot aus sechs Feuerwehren rechtfertigte Kreisbrandinspektor Manfred Brust mit "Einsätzen rund um die Uhr". Während es in den Abendstunden und am Wochenende kaum Probleme bereitet, genügend Feuerwehrdienstleistende zu bekommen, ergibt sich während des Tages dort eher ein Defizit.
"Kritisch ist die Zeit von sieben bis 17 Uhr", betonte Manfred Brust. Doch alle Alarmpläne müssen so ausgelegt sein, dass zu jeder Tages- oder Nachtzeit eine optimale Hilfe gewährleistet werden kann.