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"Wenn man will, geht alles"

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"Wenn man will, geht alles"

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    Mit dem Andrea Bocelli-Stück "Time to say goodbye", sanft und melancholisch auf der Trompete interpretiert, stimmte Wolfgang Kraft (Klasse 9d) die zahlreichen Ehrengäste, Eltern, Schülerinnen, Schüler und die Lehrkräfte auf den Abend ein.

    "Das Schuljahr 2001/2002 war kein Schuljahr wie jedes andere gewesen," bemerkte Lehrer Heinz Nolte, der in professioneller Weise den Abend moderierte. Der Terroranschlag in New York, die Pisa-Studie und das Attentat im Guttenberg-Gymnasium in Erfurt stellten Ereignisse dar, die im Unterricht aufgegriffen und verarbeitet werden mussten.

    "Wenn ihr heute Abend geht, dann geht ihr für immer!" gab Lehrerin Karin Auth in ihrer Besinnung zu Bedenken. Dies sei Anlass genug, kurz innezuhalten, zurückzublicken und sich auch bewusst zu werden, welche Wegstrecke Lehrer und Schüler miteinander gegangen seien. Diesen Weg stellte sie in einer Bilderserie dar. Ein riesiger, beinahe unüberwindbarer Berg hätte am Start des Schuljahres vor ihnen gelegen. Das Ziel, der gewaltige Gipfel hätte beinahe bedrohlich vor ihnen gelegen, und doch sei ihnen die Bedeutung klar gewesen, der Schulabschluss. Viele unterschiedlichen Typen hätten miteinander am Seil gehangen, Abenteurer, Eigenbrötler, Zauderer, Kleinmütige, Verliebte und Schwermütige. Angst, Sorge und Gefahr gehörten dazu, aber nach den letzten Anstrengungen war der Gipfel erklommen. "Wenn man will, geht alles", formulierte Karin Auth, was die Schüler auf ihrer Bergtour gelernt hätten.

    Eine beachtliche Solo-Tanzeinlage von Patricia Brod (9b) wurde mit viel Applaus bedacht. "Mer hat scho sei Kreuz mit der Kinner", beschwerten sich Daniela Theuer und Monja Barz (beide 9a) in ihrem fränkischen Mundartgedicht "Behauptung".

    Als neues Talent entpuppte sich die erst kürzlich gegründete Girlie-Band "Meister Singers": Jessica Meister als markante Sopranistin mit ihrem Chor Heike Meister, Kristina Lemke, Monja Barz und Franziska Ries. "Meisterhaft" versetzten sie die Zuhörer mit "California dreaming" in die Flower-Power-Zeit.

    Neun Jahre hätten die Schüler an der Hauptschule hinter sich gebracht, er 37 Jahre, hatte Schulleiter Willibald Löhlein, der in der nächsten Woche verabschiedet wird, nachgerechnet. Viele sähen die Entlassung als einen Schritt in die Freiheit oder ins Erwachsenenleben. Erinnern sollten sie sich an die schönen Stunden, die sie in ihrer Schulzeit verbracht hätten. Freundschaften seien geschlossen worden, die vielleicht das ganze Leben hielten. Die Wissensvermittlung sei mehr als lesen, schreiben und rechnen zu lernen. Den Erziehungsauftrag sah er als den wichtigsten der Aufgabenbereiche an, denn Erziehen verlange das Gespräch, die personale Zuwendung. Die Erfüllung der Erziehungsziele wie Pünktlichkeit, Gewissenhaftigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Toleranz und Achtung vor Gott und dem Nächsten seien ein hoher Anspruch. Allen Schülerinnen und Schülern wünschte er Gesundheit, alles Gute im Leben und Glück.

    "Trackin", ein Jazztanz der Mädchen aus den Klassen 9d/9e, eingeübt mit Lehrerin Silke Patermann, faszinierte durch perfekte Choreografie.

    Schulamtsdirektor Hans Jürgen Maetschke ließ über Lehrer Klaus Fischer seine Gedanken zur Abschiedsfeier vermitteln. Vor ihrem neuen Lebensabschnitt sollte ihnen nicht bange sein, denn es böte sich die Chance zu neuen Herausforderungen und neuen Begegnungen. Einsatz lohne sich. Damit wünschte er allen ein gutes Gelingen, ausdauernden Mut und viel Erfolg.

    "Endlich geschafft, wir haben den Quali in der Tasche!" sah die stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende Andrea Väth viele Hauptschüler jubeln. Sie sollten aber nicht sagen: "Endlich ist das Ziel erreicht, sondern wieder ist ein Ziel erreicht," Immer wieder müssten neue Ziele gesteckt werden, um voranzukommen.

    Ihren selbst geschriebenen Rap "Abschied" stellte Larissa Adam (9b) vor. Die professionelle Performance begeisterte nicht nur die jungen Zuschauer.

    Im Namen der Entlassschüler bedankte sich Klassensprecherin Jasmin Hofmann (9b) bei der Schulleitung und den "guten Geistern" im Haus. Christine Wieland (9b) überreichte jeweils einen Bocksbeutel und einen Blumenstrauß.

    Nach dem Regenschirmtanz "It's raining men" der Mädchen aus den Klassen M9 und 9c, ebenfalls eingeübt mit Lehrerin Silke Patermann, beschloss Wolfgang Kraft den offiziellen Teil des Abends mit seiner Version des Triumphmarsches aus der Oper Aida von Guiseppe Verdi.

    Unangekündigt und überraschend berichtete Lehrer Adi Krebs (M9) in einer Glosse von der Problematik, den oft gebrauchten Begriff "Globalisierung" Schülern zu vermitteln. So könnte ihn man mit einem schönen deutschen Volkslied verdeutlichen, beispielsweise dem "Jäger aus Kurpfalz".

    Rasenden Applaus gab es für alle Klassenlehrer der 9. Klassen, denn sie sangen in der jeweiligen Landestracht "globale" Versionen des Liedes. Igor Globalowitsch (Lehrerin Reinhilde Schreiber) als Russin, Mr. Mc Scotch aus Schottland (Lehrer Klaus Fischer), Mrs. Sing Song aus Shanghai (Lehrerin Karin Auth), im Sirtaki Rhythmus Gyros Souflaki (Lehrer Heinz Nolte), Fatma Arabeska aus Marokko (Lehrerin Silke Patermann) und Hunter aus Kentucky (Fachoberlehrer Peter Schmitt).

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