Eine mitreißende Mischung aus Büttenreden, Tanz und Gesang bot der Carnevals Verein Erlach (ECV) am Samstagabend bei seiner Faschingssitzung. Mit sieben humorvollen Büttenreden, fünf beeindruckenden Show- und Gardetänzen und einer Gesangsdarbietung erlebte das Publikum einen unvergesslichen Abend voller Witz und närrischer Spitzen.
Schon zu Beginn bewies der neunjährige Elias Greser in seiner ersten Büttenrede schlagfertiges Talent, als er seinem Vater Florian Greser mit frechen Kontern begegnete. Während dieser die "Erlier Fasenacht" als pure Lebensfreude anpries, erwiderte der kleine Frechdachs: "Du meinst, wenn die Leute so betrunken sind, dass sie glauben, Herrmann und Waldemar könnten eine Stepptanzgruppe gründen?"

Kroake fliegen über Erlach
Für lautes Gelächter sorgten auch die beiden Kroake (Leni und Angelika Brehm), die bei einem humorvollen "Rundflug" über Erlach mit spitzer Zunge über das Dorfgeschehen berichteten. Von Dorforiginalen bis zum aufwendigen Einbau eines Pizzaofens ins ECV-Heim blieb kein Thema unkommentiert.
Den alltäglichen Trott zwischen "Dahemm und auf der Ärbert" nahmen Kevin Zentel und Karl-Heinz Dann aufs Korn. Besonders ihr Dialog über das "Ewig Leben" sorgte für Lacher: "Der Pfarrer sagt, heiraten sei der Weg dorthin. Und dann lebt man ewig?" – "Nein, aber der Wunsch danach verschwindet."
Nach einer kurzen Bühnenpause kehrten die Kroakesänger (Karl-Heinz Dann, Wolfgang Greser, Erwin Greser, Sven Weis, Markus Dietz und Joachim Gesslein) in Frack und Zylinder zurück. Mit ihrem sechsstimmigen Gesang, gespickt mit humorvollen Seitenhieben auf die Politik, hatten sie das Publikum schnell auf ihrer Seite. Besonders ihr "Sonderzug zur Hauptstadt", bei dem "nur der kleine Olaf" noch an den Wahlsieg zur Bundestagswahl glaubt, wurde begeistert aufgenommen.
Für ausgelassene Stimmung sorgten auch Marie (Carmen Zentel) und Siegbert (Silke Roth), die in bester Comedy-Manier über ihre Urlaubsvorbereitungen philosophierten. Vor allem das sexy Badehosenoutfit als Kombination aus "Erotik und Ästhetik" brachte das Publikum zum Toben.
Auch die Naüschter Hääkönichin Jacqueline Klüber machte sich mit ihrer Gefolgschaft auf den Weg über die Brücke und warb dabei für den Bunten Abend des NCC am Faschingssamstag in der Turnhalle Neustadt.
Dirk Ewert gibt sein Debüt
Mit seinem Karnevalsgedicht gab Dirk Ewert sein ECV-Bühnendebüt und nahm mit spitzer Zunge sowohl die Politik als auch den ECV gekonnt aufs Korn. Er reimte, was das Zeug hielt, und sorgte damit für viele Lacher im Publikum.

Zu später Stunde nahmen Kevin Zentel und Hans-Peter Wiesner auf einer Parkbank am Main Platz und lieferten sich ein launiges Vater-Sohn-Gespräch über Männerprobleme, Arztbesuche und das Dorfgeschehen.
Einen Flachspüler für einen pietätsvolleren Abgang bevorzugte Jürgen Wiesner beim Bushaltestellengespräch mit Elke Dildey. Bei dem grandiosen Gastauftritt der beiden Pflochsbacher blieb kein Auge trocken. Eine Kloschüssel als Weihnachtsgeschenk für die Frau sorgte für Gesprächsstoff: Statt des üblichen "Eau de Toilette" gab es versehentlich eine Kloschüssel.
Neben den Wortbeiträgen sorgten fünf Tanzdarbietungen für beeindruckende Showeinlagen. Die Nachwuchsgarde des ECV hatte mit ihrem ersten Auftritt einen glänzenden Einstand. Hoch im Kurs standen die Tanz- und Nachwuchsgarden aus Hausen und die Tanzgarde Bergrothenfels mit schwungvollen Choreografien. Die Showtanzgruppe Erlach setzte mit ihrem energiegeladenen "Bruttosozialprodukt"-Tanz im Bauarbeiter-Outfit ein weiteres Highlight.
Zum Abschluss des fünfstündigen Programms verwandelten Corinna und Kevin Zentel die Bühne in eine "Helene Fischer Show". In rasantem Tempo schlüpften sie in verschiedene Starrollen und brachten mit Medleys von Helene Fischer, Andreas Gabalier, AC/DC und Otto das ECV-Heim endgültig zum Kochen.