Wer ist der lustige Geselle auf dem Logo der Waldschloss-Bräu in Frammersbach? Diese Frage stellte sich unlängst eine Besuchergruppe um den SPD-Bundestagsabgeordneten Bernd Rützel bei einer Besichtigung des Unternehmens. Es handelt sich weder um einen Spessarträuber noch um einen Fuhrmann. Das Logo zeigt einen schwedischen Offizier in der für den Dreißigjährigen Krieg typischen Uniform. Im Dunkel blieb aber der Grund für die Wahl dieses Logos – immerhin war Frammersbach im Dreißigjährigen Krieg von schwedischen Truppen verwüstet worden.
Klaus Schwarzkopf, einer der sieben Mitarbeiter der Waldschlossbrauerei, erläuterte bei einem Rundgang die 130-jährige Historie des Unternehmens und das Brauverfahren. Seit der Gründung durch zwei Pfarrer im Jahr 1886 ist die Brauerei als eigenständiger Betrieb tätig und wird derzeit in der vierten Generation der Familie Reinhart (früher Maultzsch) geführt.
Rützel begeistert vom Handwerk
Rützel staunte, als Schwarzkopf im Sudhaus die Funktionsweise des Schaltpults erläuterte, mit dem der Brauprozess gesteuert wird. „Hier ist das Bierbrauen noch echtes Handwerk. Ich bin begeistert“, gab Rützel zu. 14 bis 16 Sude werden im Monat für die Biersorten Export und Pils sowie Lager- und Kellerbier und im Winter für den Doppelbock eingebraut. „Nicht zu vergessen sind die Biere für die besonderen Feste in Frammersbach, wie das eigens eingebraute Bier zum Köhlerfest an Pfingsten oder zum Großen Fest im Sommer“, merkte der örtliche SPD-Vorsitzende Sauer an. Die Zutaten kommen ausschließlich aus Bayern: der Hopfen aus der Hallertau und Spalt im Landkreis Roth, das Malz von der fränkischen Platte und das Wasser aus dem Brauerei-eigenen Brunnen, wie Schwarzkopf informierte.