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Lohr: Wie das Starthouse in Lohr mehr Frauen zu Gründerinnen machen will

Lohr

Wie das Starthouse in Lohr mehr Frauen zu Gründerinnen machen will

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    Das Starthouse Spessart ist bestrebt, den Frauenanteil bei der Gründung von innovativen Unternehmen zu steigern. 
    Das Starthouse Spessart ist bestrebt, den Frauenanteil bei der Gründung von innovativen Unternehmen zu steigern.  Foto: Johannes Ungemach

    Innovative und digitale Firmen werden bislang vor allem von Männern gegründet. Das zeigt sich auch beim Blick auf das Lohrer Gründerzentrum Starthouse Spessart. Es existiert seit 2019 und hat seither zu gut vier Fünfteln männliche Gründer begleitet.

    Doch es wird in den Räumen an der Vorstadtstraße gezielt daran gearbeitet, mehr Frauen das Gründen schmackhaft oder leichter zu machen. Wie das gelingen soll, erklärte Starthouse-Leiterin Anja Güll jetzt in ihrem Jahresbericht, den sie im Wirtschaftsausschuss des Lohrer Stadtrats gab.

    Es sei "schade", so Güll, dass das von einem Frauen-Trio geführte Starthouse so wenig weibliche Gründer begleite. Um das zu ändern, habe man verschiedene Projekte gestartet beziehungsweise sich bestehenden Projekten angeschlossen.

    Aktionstag für Mädchen

    Als Beispiel nannte Güll den Girls'-Day, den es im vergangenen Jahr im Starthouse gab. Dabei hatten fünf Mädchen zwischen elf und 14 Jahren einen Tag lang mit eigenen Geschäftsideen experimentiert. Es ging dabei zum Beispiel um eine App, die Nachhilfelehrer und Schüler zusammenbringt, oder um eine Software, die mit Hilfe von Wärmebildern und Drohnenaufnahmen die Brandgefahr in Wäldern überwacht.

    Ziel des Girls' Days war es, den Schülerinnen Einblicke in Berufe zu geben, in denen hauptsächlich Männer arbeiten. Mit dem gleichen Konzept soll es laut Güll in diesem Jahr eine Wiederholung des Formats geben.

    Daneben hat sich das Starthouse Spessart dem Modellprojekt Exist-Women der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt angeschlossen. Dessen Ziel ist es, Frauen bei der Entwicklung von Geschäftsideen zu begleiten und so den weiblichen Anteil an Existenzgründungen zu erhöhen. Wie Güll erklärte, fungieren sie selbst und ihre Kollegin Karina Koberstein dabei als Mentorinnen für Gründerinnen.

    Balanceakt meistern

    Beim dritten Baustein, der Frauen den Schritt zur Gründung erleichtern soll, kooperiert das Starthouse mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Würzburg-Schweinfurt. Unter dem Schlagwort "Den Balanceakt meistern" geht es bei dem Projekt laut Güll vor allem um die Frage, wie sich Familie und Selbständigkeit unter einen Hut bringen lassen. Es sei dazu in der Region bereits ein Netzwerk von rund 200 Gründerinnen entstanden, beschrieb Güll. Sie betonte jedoch, dass sich das aus Webinaren und Präsenzveranstaltungen bestehende Angebot nicht nur an Mütter, sondern auch an Väter richte.

    Insgesamt, das machten die Ausführungen der Leiterin des Gründerzentrums deutlich, spielt die Netzwerkarbeit in der Gründerszene eine große Rolle, etwa in Form der Zusammenarbeit unter Gründerzentren, oder durch die Einbindung von Unternehmen als Netzwerkpartner.

    Güll schilderte die Vielfalt der einzelnen Programme und Elemente, mit denen unter dem Motto "Gemeinsam mehr erreichen" im Lohrer Starthouse Gründern beim Sprung in die Selbständigkeit geholfen wird oder Impulse gegeben werden. Vom Startup-Journey über ein Usability-Testessen bis hin zur "Höhle der Frischlinge" reiche das Spektrum. Bei allen Angeboten sei das Miteinander der Akteure in der Region wichtig, so Güll. Das Lohrer Gründerzentrum habe in diesem Zusammenspiel eine "gute Lücke zwischen Aschaffenburg und Würzburg gefunden".

    "Starker Knoten im Netzwerk"

    Hinter der Erfolgsgeschichte stecke viel Arbeit, lobte Bürgermeister Mario Paul das Starthouse-Team. Ergebnis sei, dass das Lohrer Gründerzentrum als "starker Knoten im Netzwerk gesehen" werde. Im Rathaus stehe man "zu 100 Prozent hinter dem Starthouse", so Paul über die 2019 gestartete Einrichtung, die er selbst maßgeblich auf den Weg gebracht hatte. Brigitte Riedmann (Freie Wähler) sah das ebenso: Im Gründerzentrum werde "geräuschlos, ohne Querelen aber sehr erfolgreich gearbeitet".

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