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Wie eine ungespülte Gabel

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Wie eine ungespülte Gabel

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    Martin Fromme und Dirk Sollonsch sind "Der Telök". Mit teils derbem Kabarett begeisterten sie das Publikum im
Marktheidenfelder "Lichtspielhaus".
    Martin Fromme und Dirk Sollonsch sind "Der Telök". Mit teils derbem Kabarett begeisterten sie das Publikum im Marktheidenfelder "Lichtspielhaus". Foto: FOTO MICHAEL SEBERT

    Marktheidenfeld "Der Telök", ein Name, der für Kabarett und Comedy mit einer gehörigen Portion schwarzen Humor und eigenwilligen Sketchen steht. Am Dienstagabend gaben die zwei Spaßvögel aus dem Ruhrpott mit ihrem Programm "Arschgesicht" ein Gastspiel im vollen Marktheidenfelder Lichtspielhaus.

    Wie man beim Namen des Programms schon vermuten kann, mussten sich die Gäste im vollbesetzten Lichtspielhaus auf einiges gefasst machen. Die beiden "Ruhrpott-Gewächse" Martin Fromme und Dirk Sollonsch, die schon seit 1986 auf Deutschlands Bühnen zuhause sind, boten den Zuschauern eine bunte Reise durch die Welt des schwarzen Humors, bei der sie von allen erdenklichen Requisiten reichlich Gebrauch machten: Als Essbesteck verkleidet, ließen die Bochumer das Publikum an dem Gefühl teilhaben, wie sich eine ungespülte Gabel in einer Dose Katzenfutter fühlt oder wie die Künstler von "Lord of the dance" ihre tänzerischen Anfänge gesammelt haben.

    Den "Telöks" war jedes Stilmittel recht, egal ob Musical, Kurzdrama, Diavortrag oder Märchenstunde. So trocken und bissig kamen ihre Pointen, dass die Gäste unweigerlich erkennen mussten, dass die beiden Künstler den Satz "So etwas tut man nicht!" von ihren Eltern nie gelernt haben. Dies kam besonders deutlich zur Geltung, als Martin Fromme seine Behinderung (ihm fehlt der linke Unterarm) auf sehr gewöhnungsbedürftige Art in die Show mit einfließen ließ.

    Das Publikum im Lichtspielhaus konnte den beiden Spaßvögeln aber nie lange böse sein, selbst wenn ausgewählte Zuschauer ständig als "geiler Bock" oder "Swingerclubgänger" bezeichnet wurden.

    Wo in dem knalligen, manchmal sehr extremen Programm gerade noch ein Weihbischof mit Grillwürstchen und kostenlosem Magenbitter anstatt der üblichen Sakramente versucht, seine leeren Kirchenbänke zu füllen, da raste im nächsten Moment schon ein Zug vom Stern am Musicalhimmel "Starlight-Express" führerlos über die Bühne und mitten ins Desaster.

    Als Fromme und Sollonsch ausführlich und schonungslos über die Härten in ihrem Künstlerleben referierten - schließlich müssten sie angeblich jeden Abend unzählige Frauen beglücken - gab es beim Publikum kein Halten mehr.

    Zum Höhepunkt des Abends suchten sich die beiden ein Opfer im Publikum, das kreidebleich auf die Bühne geholt wurde und bei einem Fragequiz mitmachen musste. Als Hauptpreis gab es ganz nach "Telökmanier" einen imaginären Zungenkuss von Heinz Schenk, sowie eine Flasche Wein, um den Preis ertragen zu können.

    Mit "Telök" holten sich die Betreiber des "Lichtspielhauses" eine Show ins Haus, die auf einmalige, eigenwillige und manchmal etwas gewöhnungsbedürftig Weise das Publikum begeisterte.

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