"Das Leben ist kein Wunschkonzert. Aber manchmal spielt es dein Lieblingslied" lautete das Credo für 530 Konzertbesucher am frühen Sonntagabend. Sternenlicht-Effekte am Stadthallenhimmel strahlten mit den "Südtiroler Heimatsternen" um die Wette, als Oswald Sattler, die Geschwister Niederbacher, Vincent und Fernando sowie Moderatorin und Sängerin Nadin Meypo die Musik der faszinierenden Dolomiten zu einem Fest der Freude werden ließen.
Ein uriger Holzzaun vor Landschaftsbildern der Südtiroler Bergwelt, in Szene gesetzt von expressiver Lichttechnik und ein Publikum, bereit zum Entspannen, Genießen und Kraft tanken: All das sorgte für das gewisse Etwas der zweieinhalbstündigen, live gesungenen Schlager- und Volksmusikshow der "Südtiroler Heimatsterne", die seit 2016 mit jährlich 80.000 Besuchern durch die Lande tourt.
Lebensfreude pur verströmte die talentierte Sängerin und Moderatorin Nadine Meypo. Mit den Worten: "Öffnen Sie Ihre Herzen für schöne Musik, die die Südtiroler Mentalität in sich vereint", sorgte sie für positive Stimmung im Saal und viel Applaus, ob solo oder im Duett mit den Künstlern, ob mit dem "Leisen Lied" oder dem zündenden Hitfeuerwerk.
Herz schlägt für die Musik
Den ganz großen Beifall erhielt ihre Version des deutschen Grand-Prix-Siegertitels "Ein bisschen Frieden" im Trio mit Vincent und Fernando, die im Anschluss "Eine Brücke zum Himmel" schlugen.
Sei es die religiös geprägte Ballade oder der temperamentvolle Klassiker: Das erfolgreiche Brüder-Duo aus dem Etschtal fühlt sich in jedem Genre zu Hause. "Wir Südtiroler haben das, was manch anderem fehlt", verrieten die "Geschwister Niederbacher" aus dem Pustertal. "Unser Herz schlägt für die Musik und die Heimat", so die Vize-Grand-Prix-Sieger der Volksmusik mit Christina, Andrea (Gitarre), Angelika und Manfred (Akkordeon). Mit dem "Bozner Bergsteiger-Marsch" präsentierte die Familienmusik in zweiter Generation Südtirols inoffizielle Hymne.
Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss: "Wie zu den Bergen gehören auch zum Glück Höhen und Tiefen", sang Oswald Sattler, Mitbegründer der "Kastelruther Spatzen". Die positive Grundstimmung des 66-Jährigen mit 40-jähriger Erfolgsgeschichte basiert auf Werten wie christlicher Glaube, Spiritualität, Natur und Heimatnähe. Gefestigt und in sich ruhend setzte der Kastelruther Musiker und Landwirt ein Statement gegen unsere laute, schnelllebige Zeit. Nicht umsonst gilt er als unverkennbar starke "Stimme der Dolomiten". Stets im Gepäck ist die weiße Gitarre mit Namenszug. Tiefen Eindruck hinterließen Titel wie "Ich könnt´ ohne Berge nicht leben", die emotionale "Rose von Südtirol" und die Volksweise "Bajazzo".
In der Pause und am Ende mischten sich die "Stars ohne Starallüren" zu Gespräch, Autogramm und Erinnerungsfoto unter das Publikum, das den Abend mit stehenden Ovationen und Zugaberufen beschloss. Ein Herzenswunsch zum 90. Geburtstag hatte sich für Konditormeister Manfred Menzel (Mainaschaff) in Reihe eins mit dem Konzert erfüllt: "Zur Musik von Vater und Onkel der "Geschwister Niederbacher" habe ich in früheren Urlauben mit meiner Frau das Tanzbein geschwungen". Edelgard aus Frammersbach sprach sich und ihren Freundinnen aus dem Herzen: "Das wunderschöne Konzert hat meine Erwartungen übertroffen".
Welch große Zugkraft die Stars aus den Dolomiten haben, bewies ein Ehepaar aus dem gut 300 Kilometer entfernten Straubing, das eigens für das Konzerts angereist war.