Auslöser der musikalischen Wiedergeburt war die Hochzeit von Gitarrist und Sänger Eberhard „Epi“ Schmitt im vergangenen September. Die Band hatte nur vor, ein bis fünf Ständchen zu spielen, „aber dann wurden es auf einmal zwei Stunden, und wir hatten dabei solch einen Spaß, dass wir sagten, wir müssen wieder was machen“, so Andreas Kraft (Akustikgitarre, Gesang). Natürlich bedurfte es einiger Proben, schließlich stand als letzter Gig das Quätschichfest 2000 zu Buche.
Acht Jahre wie 50
„Die Verbindung war nie abgerissen, das musikalische Verständnis auch nicht, manche Songs sind einem auch ins Blut übergegangen“, bekunden die Bandmitglieder. Andy Kraft sei die treibende Kraft beim Comeback gewesen, „der Auslöser kam dann bei Epis Hochzeit“. Der sagt, in der achtjährigen Pause habe man „Häuser gebaut, Familien gegründet, Kinder großgezogen“. Kein Wunder, dass sich die Pause „wie 50 Jahre anfühlt“.
Dabei haben die Ramblers in der Zwischenzeit durchaus weiterhin Musik gemacht: Epi spielte bei „Free Spirit“, Tommy Kraft (Bass) bei „Bootiesheikas“ und „Livin' for the moment“, Gitarrist und Sänger Donny Vox hat viele Soloauftritte absolviert und spielte mit „Shagalag“. Auch Uli Rösch (Keyboards) und Peter Büdel (Schlagzeug) sind wieder mit von der Partie. Neu in der Band ist Sängerin Eva Ludwig.
„In erster Linie singe ich im Background“, sagt sie. Doch bei der Solonummer „Let It Rain“ (bekannt durch Amanda Marshall) oder den Duetten „Picture“ (Sheryl Crow/Kid Rock) und „When you're gone“ (Bryan Adams/Mel C) und auch solo (etwa Amanda Marshalls „Let it rain“) ganz hervorragend rüberkommt. Eva singt in Helmstadt in einem Chor, hat mit zwei Freundinnen einen Background-Gruppe gegründet und auch schon mit Steffi List zusammengearbeitet.
Neue Folkrocksongs im Programm
Die Band gönnt sich ab und zu weitere Gäste: Mundharmonikaspieler Peter Voll oder Geigerin Almut Rösch unterstützen die Ramblers bei Gelegenheit. So sind denn auch einige Folkrocknummern wie John Mellrencamps „Cherry Bomb“ oder „Karla with a K“ von den Hooters neu im Repertoire.
„Aus welcher Zeit die Songs stammen, ist uns egal, sie müssen einfach passen und uns gefallen“, meint Epi. So finden sich neben Klassikern wie „All right now“, „Brown sugar“, „Proud Mary“ oder „Tush“ auch eher neueres wie „All Summer Long“, „Pride And Joy“ und „Saint Of Me“. Stark ist die Band, wenn sie bekannten Stücken ihren individuellen Stempel aufdrückt wie bei „Blinded By The Light“ oder „Another Brick In The Wall“. Und Donny Vox, der als „menschliche Jukebox“ Lieder quasi auf Zuruf spielen kann, kommt mit seinen musikalischen Qualitäten in einer Band „womöglich noch einen Tick besser“, meint Epi.
Zu überprüfen sein wird dies beim Waldbadfest am Samstag in Lengfurt mit der Vorgruppe „Jerry Lain“. Bei schlechtem Wetter wird das Konzert in den Saalbau Lengfurt verlegt. Damit auch neue Musikfans die Band kennenlernen, hat Keyboarder Uli Rösch eine Webseite unter www.the-midnight-ramblers.de eingerichtet, auf der auch vier Eigenkompositionen der Band zu hören sind.