Im Rahmen der Bayernwoche spielten die "Fränkischen Straßenmusikanten" mit Hans und Lissy Heilgenthal aus Hofstetten, Franz Berwind aus Arnstein-Halsheim, Steffi Zachmeier aus Nürnberg und Heinrich Filsner aus Fürth zweimal im Deutschland-Pavillon auf der Weltausstellung in Hannover.
Die "Fränkischen Straßenmusikanten" spielen seit 18 Jahren traditionelle Musik aus Franken, die sie selbst arrangieren und teilweise mit Swing- und Dixie-Elementen versehen. Life im Fernsehen sind die fünf Musikanten als nächstes am Montag, 7. August, in der Abendschau des Bayerischen Rundfunks zu sehen.
Seine Eindrücke von der Expo schildert im Folgenden Hans Heilgenthal: "Wer viel unterwegs ist, versucht so angenehm wie möglich zu reisen. Deshalb wollten wir unbedingt mit der Bahn fahren. Doch der gefürchtete Tarifdschungel, der uns über eine halbe Stunde am Bahnhofschalter festhielt, hätte uns beinahe wieder ins Auto getrieben. Schließlich bekamen wir doch noch alle fünf unsere ermäßigten Fahrkarten und unsere Geduld wurde mit freundlichem Bahnpersonal und nur zweieinhalb Stunden Reisezeit von Gemünden bis zum Messe-Eingang in Hannover entschädigt.
Überrascht waren wir von dem Andrang, der an vielen Hallen herrschte, berichteten die Medien doch bisher fast nur von menschenleeren Plätzen und enttäuschten Gesichtern. Sicher gibt es ein paar zu großzügig geplante Restaurants und Souvenirshops, die nicht auf ihre Kosten kommen. Aber noch mehr Besucher, als an den beiden Werktagen mit uns auf der Expo waren, finde ich, würden den Rahmen sprengen.
Eine Stunde Wartezeit am Planet-m-Haus, am Holland-Pavillon und an der Kanadahalle dauerte uns einfach zu lange, weil es ja so viel mehr zu sehen gab. Wann kann man schon einmal durch einen syrischen Basar schlendern, mit indischen Händlern um kleine Kostbarkeiten feilschen und Künstler aus aller Herren Länder bei ihrer Arbeit beobachten? Toll, wie freundlich und fröhlich einem da die ganze Welt entgegenkommt.
Die traditionelle Begrüßung der Thailänderin, die Trommel-Rhythmen aus Kamerun, der naturerfahrene Cree-Indianer und südamerikanische Salsa-Tänzer, sie alle beeindruckten uns. Das argentinische Tango-Theater war hoffnungslos überlaufen, doch für die Multimediashow aus Korea konnten wir nach fünfzig Meter Schlange stehen noch ein paar Plätze ergattern.
Es hatte sich gelohnt! Jetzt wurde es höchste Zeit, zu unserem Auftrittsort zurückzukehren. Hochmotiviert ließen wir unsere fränkischen Töne erklingen und freuten uns, ein kleines Steinchen in dem riesigen kulturellen Mosaik der Weltausstellung sein zu dürfen. Unser vorher bis ins kleinste Detail festgelegte Programm lief ab wie am Schnürchen. Na ja, wir waren zwar nicht aufgeregt, aber konzentriert. Schließlich gingen hier hochkarätige Musiker aus ganz Bayern aus und ein. Wer will sich da schon eine Blöße geben? Einfach war es nicht, in dem düsteren Konzertpavillion Deutschlands Stimmung zu verbreiten, doch als sich im Publikum ein paar Oberfranken und Unterfranken zu erkennen gaben, sprang der Funke über und wir ernteten herzlichen Applaus.
Der Abschied von der EXPO viel uns nicht leicht. Noch im Zug fühlten wir uns als Weltbürger, von der großartigen Vielfalt der Nationen auf der Erde reich beschenkt."