Soll der geplante Kinderspielplatz statt im Neubaugebiet auf dem zentraleren Festplatz entstehen? Mit dieser Frage hat sich der Rechtenbacher Gemeinderat am Donnerstag auseinandergesetzt. Eine Entscheidung gab es noch nicht: Ein Termin vor Ort soll erst Klarheit bringen.
Ein Kinderspielplatz im Neubaugebiet Oberer Schlittenweg ist seit vielen Jahren in der Planung. Das angedachte gemeindliche Grundstück ist schon der dritte Standort, den verschiedene Ratsgremien ausgewählt hatten. Jetzt brachte Bürgermeister Christian Lang eine neue Idee ins Spiel: Den Platz im Baugebiet zu verwerfen und auf den Festplatz "ein paar Spielgeräte zu stellen". Gerade bei Festen wäre der Spielplatz von Kindern gut frequentiert.
Als Standort dachte Rathauschef Lang an den Grünstreifen zwischen Festplatz und Bach. Laut vorliegenden Plänen eines Spielgeräteherstellers wäre dort Platz für drei Geräte, unter anderem für einen Kletterturm.
Bedenken wegen der Überschwemmungsgefahr
Vonseiten der Gemeinderäte gab es viele kritische Nachfragen. Beispielsweise: Braucht es einen Zaun zum Bach? Was ist alles zu beachten, um grundsätzlich dort Spielgeräte aufzustellen? Ein notwendiger Zaun zum Bach könnte durch den Bauhof errichtet werden, sagte Lang. Stephanie Durchholz fragte, ob dann noch ein großes Festzelt gestellt werden könne. Thomas Stangl äußerte Bedenken bezüglich der Überschwemmungsgefahr.
"Es sei schon öfters angesprochen worden, dass es keinen anständigen Spielplatz im Dorf gibt, deswegen wäre ein zentraler Ort schon schön", sagte Daniela Karl. Es wäre eine schöne gerade und ebene Fläche, auf der man auch etwas für die größeren Kinder hinstellen könnte, ergänzte Lang.
Auch die Haftung war Thema: Daniel Franz kann sich nicht vorstellen, dass wegen der Verkehrssicherung nichts gemacht werden muss, schließlich fahren auf den Festplatz Autos, die dort auch parken. Thomas Stangl schlug vor, sich erst über mögliche Auflagen schlauzumachen und nicht voreilig wieder "Luftschlösser zu bauen". Ein Architekt, der Spielplätze plant, sei ein guter Ansprechpartner für offene Fragen, hieß es weiter.
Kosten für Spielplat von bis zu 70.000 Euro befürchtet
Konkrete Preise für das Projekt nannte Bürgermeister Lang nicht. Aus der Diskussion zu hören war, dass die Spielgeräte zwischen 17.000 und 23.000 Euro netto kosten. Thomas Stangl befürchtet, dass man am Ende 60.000 bis 70.000 Euro für den Spielplatz los ist. Viele Gemeinderäte befürchten "versteckte Kosten", wie Fundamente, notwendiger Fallschutz, Abnahme, Zaunbefestigung und ähnliches. Kämmerer Günter Henning informierte auf Anfrage, dass im diesjährigen Haushalt 30.000 Euro für einen Kinderspielplatz vorgesehen sind und die Spielgeräte so abgedeckt sind.
Bürgermeister Lang erklärte, dass die Spielgeräte "fix und fertig" montiert geliefert werden und von den Bauhofmitarbeitern aufgestellt werden. "Generell spricht ja nichts dagegen, aber diesmal machen wir unsere Hausaufgaben vorher – und dann sehen wir, was dabei rauskommt", sagte Daniel Franz. Nach vielen offenen Fragen vertagten die Gemeinderäte die Beratung auf die nächste Sitzung. Sie möchten sich die Situation bei einer Begehung ansehen.