(ps) Großer Bahnhof am Donnerstag: Die Wirtin des „Goldenen Engel“ in Holzkirchen, Olga Pfeuffer, feierte ihren 80. Geburtstag. Neben ihren drei Töchtern mit Familien kamen viele Nachbarn, Gäste und Vereine zum Gratulieren. Sichtlich bewegt nahm die Jubilarin die guten Wünsche entgegen.
Mit vier Wunschliedern würdigte die Sängerrunde Holzkirchen unter Leitung der Dirigentin Isabel Diehm das Geburtstagskind. War Olga Pfeuffer doch in vielen Jahrzehnten eine Stütze des Chores. Mit ihrer Sopranstimme und vielfach als Solosängerin ließ sie so manchen Liedvortrag zum Genuss werden. Als Aushilfsdirigentin unterstützte sie den früheren Chorleiter Gerhard Huppmann. Sie war im Jahr 1949 Gründungsmitglied der Sängerrunde und überließ bis 1980, als der Verein ein neues Domizil in der alten Schule bezog, ihre Gasträume für die Gesangsproben. Ihre gesamte Familie war und ist der Sängerrunde Holzkirchen verbunden. Vorsitzender Alfons Schmitt dankte der Jubilarin dafür.
Ebenso stark engagierte sich Olga Pfeuffer als Organistin in beiden Kirchen der Pfarrgemeinde. 55 Jahre stellte sie sich in den Dienst der Kirche. Das Orgelspielen erlernte sie von der Schwester des früheren Ortspfarrers Lorenz Firsching. Bereits mit 15 Jahren musste sie einspringen. 1948 übernahm sie offiziell den Organistendienst. Für diese 55 Jahre wurde Olga Pfeuffer beim Patrozinium St. Michael im Jahr 2003 mit der St.-Bruno-Medaille der Diözese Würzburg ausgezeichnet.
Ortspfarrer Werner Wolfmeier und Bürgermeister Klaus Beck zählten ebenso zu den Gratulanten wie die stellvertretende Vorsitzende des Verschönerungsvereins Holzkirchen, Hildegard Kohrmann.
Olga Pfeuffer wurde am 19. Juni 1928 in Holzkirchen geboren. Ihre Eltern waren Friedrich und Maria Volk. Das Gasthaus, in dem die Jubilarin aufgewachsen und ihr Leben verbracht hat, ist als „Hospes at archangelum“ (Gasthaus zum Erzengel Michael) bereits 1460 urkundlich belegt. Es liegt an der früheren Handelsstraße mitten im Dorf und soll das erste Gebäude nach dem Kloster in Holzkirchen gewesen sein.
1949 heiratete die Jubilarin Walter Pfeuffer, der schon 1987 starb. Aus der Ehe gingen drei Töchter hervor. Deren Ehepartner sowie fünf Enkel und vier Urenkel zählen zur Familie.
Wenngleich die Gesundheit etwas zu wünschen übrig lässt, nimmt sie regen Anteil am Ortsgeschehen. Tageszeitung und Fernsehserien gehören ebenso zu ihrem Tagesablauf wie Spazierengehen am Aalbach mit ihrem treuen Hund „Richi“.
Ein Wermutstropfen für dörfliche Leben: Mit dem Erreichen dieses Geburtstages wird das Gasthaus „Zum goldenen Engel“ geschlossen. Viele Gäste, die bei „der Olga“ einkehrten, werden nun vor verschlossener Türe stehen.