Begonnen hat der Spaß damit, dass am Samstagabend im Festzelt beim 25-jährigen Stiftungsfest des Faschingsclubs Steinfeld (FC) ein Elferratstriathlon stattfand. Fünf Vereine beteiligten sich an dem Wettbewerb: Die Musikkapelle Steinfeld, der FC Steinfeld, der Jugendelferrat Steinfeld, der Karnevalsverein Wombach und das Männerballett Kempfenbrunn. Sie sollten einen großen Strohballen, wie sie jetzt auf Wiesen überall zu sehen sind, über einen vorher aufgebauten Parcour schaffen.
Gewinner war der Elferrat Steinfeld selbst. Der unglückliche Verlierer aus Wombach erhielt als Trostpreis den Strohballen. Die Karnevalisten aus Wombach jedoch fackelten nicht lange, organisierten einen Traktor im Ort und luden den Strohballen vor der Haustüre des Vorsitzenden Nürnberger ab. Dieser fand ihn dann lachend nachts um ein Uhr vor seiner Haustüre wieder. "Ich hatte mich schon gewundert, wo der wohl geblieben war, als ich aus dem Zelt ging," erzählt Nürnberger lachend, "aber dann wusste ich es."
Etwa 700 Gäste sahen beim Wettbewerb am Samstagabend zu. Nach dem Spiel unterhielt die Band "Sohlmen" aus Neuendorf die Besucher im Zelt. Der Bustransfer wurde gut genutzt.
Anders war es am Freitagabend. Da waren nur ganze zwölf Besucher mit dem Bus gekommen, aber etwa 600 Gäste insgesamt im Zelt. Die Bands "Overdrive" und "Mir Zwä und Band" heizten richtig ein.
Der Sonntag begann mit einem Gottesdienst im Zelt unter dem Zeichen des Terrors in Amerika. Die Kinder verteilten Kerzen an die Besucher und bastelten im Eingangsbereich des Zeltes ein Kreuz aus Kerzen zum Gedenken an die vielen Opfer. Beim Gottesdienst und beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen war das Fest gut besucht.
Am Nachmittag ehrten Nürnberger und Zweiter Vorsitzender Burkard Scheiner die Gründungsmitglieder des Faschingsclubs Steinfeld, von denen nur ein Teil anwesend waren. Mehr als die Hälfte der zu ehrenden waren noch mit dem Sängerverein Steinfeld unterwegs, der am Sonntag einen Ausflug machte.
Nürnberger erwähnte, dass es ohne die Gründungsmitglieder heute keinen Faschingsclub in dieser Form gäbe. Besonders betonte er, dass der Fasching in Steinfeld auch deshalb existiere, weil das Gastwirtsehepaar Helga und Otto Weidner von der "Bierquelle" diesen von Anfang an unterstützte.
Negative und positive Narren
Zweiter Bürgermeister Rudi Hock bestätigte, dass der Fasching in Steinfeld eine lange Tradition hat. Es gab schon vor dem Zweiten Weltkrieg in Steinfeld Faschingsumzüge.
Außerdem erklärte er den Unterschied zwischen negativen und positiven Narren: Negative Narren sind solche, die durch ihr Tun andere bewusst verärgern und Schaden zufügen. Positive Narren sind solche, die durch ihr Tun Freude verbreiten und den Menschen durch ihre Aktivitäten Freude bringen.
Auf negative Narren könne eine Gemeinde verzichten, aber positive Narren seien der Gemeinde sehr wertvoll. "Und von den positiven Narren haben wir hier in Steinfeld jede Menge, denn Nachwuchsprobleme gibt es beim FC Steinfeld nicht", erklärte Hock, "ich hoffe und wünsche, dass es noch lange so bleibt."
Am Montagabend endet das viertägige Programm des FC Steinfeld mit einem Kabarett von "Mäc Härder" im Festzelt. Karten gibt es an der Abendkasse. Das Zelt ist beheizt.