Zum Glück müssen sie dafür nicht in ein weit entferntes Tonstudio fahren; sie hatten schon für ihre erste CD im Jahr 2000 den Wombacher Georg Hofmann gefunden, der in seinem Keller ein „fast echtes“ Tonstudio eingerichtet hat.
Aufgenommen werden einzelne Tonspuren. Das heißt für die Wombacher Damen: jeweils eine Spur für jedes der vier Instrumente, und dann nochmals für den dreistimmigen Gesang. Alle sieben Spuren werden einzeln produziert, was ein enormer Zeit- und Konzentrationsaufwand ist. Und natürlich auch ungewohnt für die normalerweise gemeinsam spielenden und singenden Laienmusikerinnen.
Wie bei den meisten Auftritten gibt es auch im Studio oft lustige Momente. Meistens kommen die Frauen zu zweit oder dritt zu den Aufnahmen, und auch Georg Hofmann macht die Arbeit mit der Musikgruppe viel Spaß – wollte er doch ursprünglich einmal Toningenieur werden. Erfahrung sammeln konnte er eben schon bei der ersten CD der Wombacher und auch bei vielen Konzertaufnahmen in und um Lohr, zu denen er oft beauftragt wird. So verbringt er jede freie Minute im Keller und am Computer – ein langjähriges Hobby des Ingenieurs der Elektrotechnik.
Die Notwendigkeit einer zweiten CD erkannten die Musikerinnen, da immer wieder Zuhörer bei Konzerten nach kirchlichen Liedern fragten. Auf der ersten CD mit dem Titel „Vier schüene Mädlich“ sind nämlich ausnahmslos „weltliche“, das heißt „lustige Liedlich“ und Tänze zu finden, die die Gruppe zum Beispiel bei Geburtstagsfeiern, Weinabenden oder ähnlichen Veranstaltungen im Programm hat.
Da die Wombacher Saitenmusik aber öfter auch in Kirchen oder bei besinnlichen Anlässen und Konzerten auftritt, war die Frage nach solchen „geistlichen“ Liedern ebenfalls berechtigt. Zum Beispiel in der Wallfahrtskirche Mariabuchen ist die Gruppe ein gern gesehener Gast und der Publikumsansturm oft enorm. So entschloss man sich, eine zweite CD mit kirchlichen, meistens Maria gewidmeten Liedern und besinnlichen Instrumentalstücken zu produzieren.
Auswahl der Lieder fiel schwer
Hier wird man gerne gehörte Klassiker wie das Lied „Ave Glöcklein“ oder das „Maria-Buchen-Lied“ genauso finden wie unbekanntere, alte fränkische Lieder oder auch einige eigene Stücke, komponiert von der Gruppenleiterin Sieglinde Stamm. Auch Lieder, die von anderen Personen vorgesungen und von der Gruppe aufgeschrieben und umgesetzt worden waren, ergänzen das Repertoire. Zu guter Letzt gibt's natürlich auch einige Instrumentalstücke, vorwiegend alte Menuette, die in ihrer Art und musikalischen Besetzung mit Zither, Hackbrett und zwei Gitarren in unserer Gegend ziemlich einmalig sind. Die Musikgruppe legt außer auf den Erhalt alten Kulturguts auch großen Wert auf Abwechslung. Nicht zuletzt deswegen wird das Instrumentarium dann auch noch von einer Tenorflöte ergänzt.
Schwer war es für die vier Frauen, die entsprechenden Stücke aus dem reichhaltigen, meist aus fränkischen Stücken bestehenden Repertoire herauszusuchen, das immerhin mehrere Ordner füllt. Jeder hat so seine „Lieblingsstücke“, dann mussten einige „Publikumsklassiker“ her, und irgendwie ist ja jedes Lied auf seine Art schön, so fiel die Entscheidung teilweise ziemlich schwer.
Entsprechend wird es mindestens 20 Stücke auf der CD geben. Fertig werden soll das Ganze auf jeden Fall bis Weihnachten; deshalb hat sich die Gruppe auch gerade den „auftritts-armen“ August für die Aufnahmen herausgesucht. Dann gibt's noch viel Arbeit für den Tontechniker, bis alles abgemischt und klanglich zur Zufriedenheit aller erledigt ist. Die CD ist ein weiterer Höhepunkt im musikalischen Leben der „Saitenmusik“, die im kommenden Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert.