In Wombach gibt es einen neuen Laden. Im "Brettlhupfer" bieten Janina Rüthlein und Benjamin Horn Skateboards, Surfskates und dazu passende Kleidung zum Verkauf an. Für fränkische Zungen erscheint der Name des Geschäfts recht ungewöhnlich. Er stammt aus Horns oberbayerischen Heimat Freising. "Mein Opa hat mich immer gefragt: Na, gehst wieder Brettlhupfen, wenn ich mein Skateboard in der Hand hatte", erklärt er.
"Wir kommen auf jeden Fall wieder", verspricht eine Mutter, die ihre beiden jungen Söhne mit Skateboard-Ausrüstung versorgt hat. Sie ist an diesem Nachmittag nicht die einzige Kundin. Das "Brettlhupfer" hat zwar offiziell erst seit Freitag vergangener Woche geöffnet und bisher nur sehr beschränkte Öffnungszeiten, aber das Geschäft läuft bereits.
"Wir haben schon zwei Wochen vorher nach Terminvereinbarung Waren verkauft, da die Nachfrage so groß war, vor allem aus unserem Freundes- und Bekanntenkreis", berichtet Inhaber Benjamin Horn. Sie hätten es aber auch gar nicht erwarten können, endlich loszulegen.
Garage umfunktioniert
Dabei ist seit den ersten Planungen nicht viel Zeit verstrichen. Doch letztendlich holten Horn und seine Verlobte Janina Rüthlein recht zügig alle Lizenzen ein. Sie stellten den Kontakt zu Lieferanten her und richteten die heimische Garage ein, so dass sie schon früher als geplant ihren Traum vom eigenen Skaterladen erfüllen konnten.
Der Grund für die Ladeneröffnung liegt auf der Hand: Die beiden sind seit Jahren leidenschaftliche Skateboarder und kennen sich daher bestens mit der entsprechenden Ausrüstung aus. "Von Skateboardern für Skateboarder" lautet daher das Firmenmotto. Schließlich ermutigte die neuen Ladenbesitzer die steigende Nachfrage nach Skateboards und der entsprechenden Ausrüstung, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Durch die Pandemie kam der neue Skateboard-Boom noch schneller ins Rollen.
Bisher nur nebenberuflich
Noch beginnen die Besitzer des Brettlhupfer recht bescheiden mit ihrer Garage als Verkaufsraum. Da der Vertriebsingenieur und die Krankenschwester ihren Laden bisher nur nebenberuflich betreiben, können sie das Geschäft unter der Woche erst um 16 Uhr öffnen. Außerdem sind sie samstags ab 10 Uhr da. "Wir gehen jetzt erst einmal auf Nummer sicher und schauen in Ruhe, wie der Laden so läuft, ehe wir Schritt für Schritt weiterschauen können", sagt der 33-jährige Horn.
Doch natürlich träumen die Eltern einer kleinen Tochter davon, langfristig alleine von ihrem Skatershop leben zu können. "Ein Laden in der Lohrer Innenstadt wäre natürlich auch irgendwann mal schön", verrät der passionierte Skater. Wie seine Verlobte surft er auch gerne und fährt Snowboard. Ein eigener Onlineshop sei in absehbarer Zeit angedacht.
Neben Skateboards von echten Szenemarken ist vor allem Skater Streetwear das Aushängeschild des neuen Geschäfts in Wombach. "Was man bei uns jedoch nicht findet, sind Longboards", stellt Benjamin Horn klar. Bald erweitern die Brettlhupfer auch ihr Sortiment mit Schutzausrüstung – vor allem für Kinder.
Lange nicht nur aus geschäftsmännischem Eigeninteresse hoffen die passionierten Skateboarder auf einen umfassenden Umbau des Lohrer Skaterplatzes mit modernen Hindernissen, "obstacles" genannt. "Das wäre ein starkes Zeichen von der Stadt und eine helle Freude für alle skateboardbegeisterten Kinder und Jugendlichen", sagt Horn.