Die Wombacher haben immer etwas zu feiern. So auch am Samstagabend bei der Elferratssitzung des KCW. Die 700-Jahr-Feier des Ortes in diesem Jahr zog sich wie ein roter Faden durch den Abend, genauso wie das Thema "Klöaß".
Da standen mehrere "Klöaß" selbst in der Bütt, der für Juni geplante Weltrekord mit einem 40-Kilogramm-Kloß wurde ebenfalls thematisiert. Dazu gab es lustige Rückblicke, viele musikalische Einlagen und sogar eine wissenschaftliche Abhandlung. Den rund 350 begeisterten Besucherinnen und Besuchern boten die Aktiven fünfeinhalb Stunden bestes Programm.
Schon der Einstieg mit dem Prolog von Nachwuchs Anne Ullrich: Professionell, locker und zeitgemäß kamen viele Themen zur Sprache. Wie man gleich danach von Sitzungspräsident Hilmar Ullrich erfahren konnte, hatte die Zwölfjährige ihren Text sogar selbst geschrieben.
Auch in der ersten Bütt stand der Nachwuchs mit Emma und Leonhard Ullrich als Bedienungen ganz professionell. Beide unterhielten das Publikum vortrefflich: "Die hat einen Schmusi mit 17 Vitaminen bestellt – ich hab ihr einen Jägermeister mit 56 Kräutern gebracht!"
Viele Fragen hatten die "Zwerche", die als Gesangsgruppe nicht mehr von den KCW-Sitzungen wegzudenken sind: "Wer wird der nächste Bürgermeister? Warum war unser Kirchturm zwei Jahre eingerüst'? Wieso fördert man manche Vereine und manche nicht? Warum trägt der Mario Paul seine Hosen ziemlich kurz? Findet er es sexy oder ist es ihm schnurz?"
"Legales Kiffen", "Gendersternchen", die "Ampel" in ihren beiden Begriffen und vieles mehr beleuchtete Udo Bausch als Ritter Heinrich von Hohenlohe in der Bütt. Das Publikum half fleißig mit bei der Parole: "Da stimmt was nicht!"
Etwas ernster und politisch gefärbt war die Bütt von Stefanie Ebert, die als "Weltrekordkloß" versprach: "Ich mach euch alle satt. Und wenn was schiefgeht, fühlt euch nicht entehrt. Denn nur wer nias macht, macht nix verkehrt!"
Gleich fünf Shows in einer glückten dem Stammtisch Durstige Seelen. Vergangene Auftritte wurden bei ihrem "Supertalent" nachgestellt und von der Jury Dieter Bohlen (Stimmenimitator Thomas Ullrich) und einem tollen Jorge González (Norbert Scherg als "König der High-Heels") bewertet. Dieter Bohlen allerdings suchte "Vulkanausbrüche und keine Furzfontänen", aber Jorge fand die Jungs von den "Saubazis" mit ihrem legendären Huttanz "so suuß" und verabschiedete sich mit einem echten "Wommebacke Helau".
Zu blöd zum Jagen
Starke Nerven brauchten einige im Publikum, als die Kurzdialoger Rudi Schlemmer und Thomas Ullrich die "Missgeschicke des Jahres" in Reimform beleuchteten. Ein Höhepunkt des Abends war der Auftritt des Stimmenimitators Thomas Ullrich alias Horst Lichter ("Mein Name ist Horst und meine Haare werden immer lichter"), der sich im "Spessarttörchen" einquartiert hatte und als Michael Nätscher dem Veganer Habeck ganz frische Hackschnitzel zum Abschiedsessen servieren wollte. Im Publikum fand er viele "Raritäten", darunter auch noch einen echten Metzger: "Gutes altes solides Handwerk, aber Du hast es jetzt schwer bei den vielen Vegetariern. Das Wort kommt übrigens aus dem Indianischen und heißt, der, der zu blöd ist, um zu jagen."
Als verrückter Professor brachte Schorsch Endres das Publikum weit nach Mitternacht noch zum Toben. Unter anderem referierte er anhand des letzten oder eines der letzten frei laufenden Exemplare (Vizepräsident Jürgen Schecher, der an dem Abend ebenfalls viel Lacher auf seiner Seite hatte) über die Spezies "Elferatus Klöaßkopfus" mit all ihren Eigenheiten. Das Wichtigste war: Mit Bier kann man eine tobende "Herde" schnell beruhigen.
Ein Gschiss wird da gemacht
Beim Empfang der Gäste kamn am Samstagabend alle drei Lohrer Bürgermeister auf die Bühne. Mario Paul, Dirk Rieb und Ruth Steger meisterten die Challenge "Kommunales Acitivity", bei der sie pantomimisch Begriffe wie "Mainländentoilette" oder "Schneewittchen" darstellen mussten, vortrefflich. Paul gab allerdings – "wie zuletzt auch bei den Moppern" – nicht preis, ob er wieder kandidieren werde. Er brachte Hilmar Ullrich mit dem Satz: "Jetzt lasst mich erstmal Geburtstag feiern, dann werde ich es schon sagen" zu dem Ausruf: "Das ist ja schlimmer als bei der Vertragsverlängerung von Musiala! Ein Gschiss wird da gemacht!"
Der Abend wurde durch tolle Tanzeinlagen super aufgepeppt. Da gab es schmissige Gardetänze der Jugend- und KCW-Garde genauso wie ausgefeilte Showtänze. Mehr als 20 Tänzerinnen in aufwendigen Kostümen wirbelten beim gemeinsamen Showtanz "Under the Sea" über die Bühne. Herzig zeigte sich die Präsidentengarde bei ihrem Showtanz "Herzblatt", während das Männerballett als zehn "Wolfgang Petrys" mit einer reifen akrobatischen Leistung das Publikum zu Hochrufen anspornte.
Zum Gelingen des Abends trug außer den 134 Aktiven wie immer auch die Sitzungskapelle der Wombacher Blasmusik bei.
Hintergrund: Die Strippenzieher»Strippenzieher« gibt es einige beim KCW. Das geht los bei den acht Bühnenhelfern um Lukas Ullrich, die schnell und kompetent für die Umbauten sorgen. Auch das siebenköpfige Technikteam von Dominik Hofmann sorgt für einen reibungslosen Ablauf der Faschingssitzungen. Dieses Programm schreibt der Sitzungspräsident Hilmar Ullrich selbst.Seit zehn Jahren kümmern sich Caro Vormwald und Manuela Roth um die Aktiven während der Sitzungen. Das geht los mit einem Sektempfang, dazu kommt natürlich, dass alle genug zu trinken haben und in der Pause auch etwas, um den Magen zu füllen. Damit aber nicht getan. »Ich brauch noch rote Backen!«, »Kannst Du mir mal einen Knopf annähen?« und bei vielen anderen kleinen Nöten sind die beiden die richtigen Ansprechpartner. Sie sorgen auch dafür, dass stets der nächste Programmpunkt schon komplett bereitsteht, bevor es dann von hinten durch den Saal auf die Bühne geht. »Ich muss auch schonmal aufpassen, dass wirklich nur 11 Elferräte vor auf die Bühne marschieren«, sagt Caro Vormwald und lacht. ()Quelle:

