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Karlburg: Workshop: Wie fühlt es sich an, seh- und hörbehindert zu sein?

Karlburg

Workshop: Wie fühlt es sich an, seh- und hörbehindert zu sein?

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    Die 17-jährige seh- und hörbehinderte Annika Kübert veranstaltet im Rahmen ihres Praktikums bei der Kirchlichen Jugendarbeit einen Workshop im Karlburger Pfarrheim, in dem nicht behinderte Kinder erfahren können, wie es sich anfühlt, wenn man nicht oder nur sehr eingeschränkt sehen und hören kann.
    Die 17-jährige seh- und hörbehinderte Annika Kübert veranstaltet im Rahmen ihres Praktikums bei der Kirchlichen Jugendarbeit einen Workshop im Karlburger Pfarrheim, in dem nicht behinderte Kinder erfahren können, wie es sich anfühlt, wenn man nicht oder nur sehr eingeschränkt sehen und hören kann. Foto: Wolfgang Dehm

    Wie fühlt es sich an, wenn man nicht oder nur sehr eingeschränkt hören und sehen kann? Wie ist es, wenn man von einem Gehörlosen oder Blinden um Hilfe gebeten wird, aber nicht so recht weiß, wie man behilflich sein kann?

    Mehr dazu erfahren können nicht behinderte Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 13 Jahren am Dienstag, 1. Juni, im Pfarrheim in Karlburg; dort veranstaltet Annika Kübert von 10.30 bis 15 Uhr den Workshop "Anders – Erfahrungen mit Handicaps".

    Die 17-jährige Karlburgerin Annika Kübert ist von Geburt an seh- und hörbehindert. Nach dem Abschluss der Realschule in Karlstadt besucht sie aktuell die Fachoberschule der Deutschen Blindenstudienanstalt (blista) in Marburg im Bereich Sozialwesen. Dort will sie im kommenden Jahr ihr Fachabitur machen und danach eine Ausbildung als Erzieherin.

    Das halbjährige Praktikum, das sie im Rahmen ihrer schulischen Ausbildung absolvieren muss, macht die junge Frau in der am Lohrer Kirchplatz angesiedelten Regionalstelle Main-Spessart der Kirchlichen Jugendarbeit (KJA) der Diözese Würzburg.

    Kopfhörer und Spezialbrillen helfen, sich einzufühlen

    In ihrem Workshop, an dem ausschließlich nicht behinderte Kinder und Jugendliche teilnehmen können, möchte sie Vorurteile und Berührungsängste gegenüber seh- und hörgeschädigten Menschen abbauen, sagte sie im Gespräch mit dieser Zeitung. Geschehen soll dies nach einer Vorstellungsrunde beim gemeinsamen Spielen und Backen von Pizzabrötchen – die dann natürlich auch gegessen werden dürfen.

    Damit sich die Teilnehmer dabei in das Leben von Behinderten einfühlen können, stehen Kopfhörer zur Verfügung, die das Hören erschweren und Brillen, die nur einen verschwommenen Blick auf die Welt ermöglichen.

    Dass sich der Workshop an Neun- bis 13-Jährige wendet, erklärte Annika Kübert damit, dass man in diesem Alter noch nicht wirklich Vorurteile aufgebaut habe. Sie selbst habe bislang aufgrund ihrer Behinderung noch kein Mobbing öder ähnliches erlebt, Freunde von ihr teilweise schon.

    Kontakt entstand über Ministranten

    In der Schule in Marburg komme sie hauptsächlich mit Behinderten zusammen, aber sie habe auch viele Kontakte außerhalb, beispielsweise bei der Wasserwacht oder den Ministranten, so Kübert. Über die Ministranten in Karlburg habe sie schon früher von der Kirchlichen Jugendarbeit gehört und so sei es naheliegend gewesen, dort wegen eines Praktikums anzufragen.

    Wer an Annika Küberts Workshop am 1. Juni teilnehmen möchte, bei dem ihr KJA-Jugendbildungsreferentin Julia Ramjan zur Seite steht, sollte sich bis spätestens 18. Mai anmelden per E-Mail unter info@kja-regio-msp.de

    Die Teilnahme ist kostenlos. Sollte die Coronapandemie eine Durchführung des Workshops im Karlburger Pfarrheim nicht zulassen, könnte die Veranstaltung gegebenenfalls auch als Videokonferenz stattfinden.

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