Kürzlich ist sie mir nach langer Zeit wieder einmal begegnet. Hochgewachsen stand sie am Fenster, sah etwas blass aus und wirkte sehr verletzlich. Sie gehört zum lebenden Inventar eines altdeutschen Wohnzimmers, die Zimmerlinde. Dort liebt sie einen kühlen Platz ohne grelles Sonnenlicht, am besten hinter einer Gardine. Spontan denke ich dabei an den Gedichtband von Kurt Marti mit dem Titel „Der Heilige Geist ist keine Zimmerlinde“.
Lohr