Neulich hat mir ein Kardiologe eine Predigt gehalten. „Wissen Sie, wie viel Liter ein Herz im Lauf eines Jahres und im Lauf eines Jahrzehntes an Blut durch den Körper pumpt?“, fragte er mich. Der Arzt nannte Zahlen, bei denen mir fast der Atem stockte. „Keine noch so moderne Technologie wird jemals mithalten können, was Leistung, Perfektion, Leistungsdauer und Größe-Leistungsverhältnis anbetrifft“, meinte er. „Wenn Gott solche grandiosen Meisterleistungen schafft, dann hat er doch auch etwas Besonderes mit dem Menschen vor.“
Von der ganzen Schöpfung ist es allein der Mensch, der, so sagt es uns die Bibel, von Gott zum Gesprächsgegenüber geplant und geschaffen wurde. In der Verbindung zur Quelle seines Lebens, zu seinem Schöpfer, wächst der Mensch zu dem, was sein Ziel ist: zu einem Gegenüber und Gesprächspartner Gottes. Und so wartet Gott auch darauf, dass der Mensch diese Beziehung pflegt. Diese Ver-Antwort-ung der „Rede-und-Antwort-Beziehung“ zu seinem Schöpfer soll Frucht bringen. Das hat sich der Schöpfer so gedacht, zum Wohl seines Geschöpfes. So wie man von einem Obstbaum Frucht erwartet, so erwartet Gott von uns auch Frucht. Nicht aus uns selbst wächst solche Frucht, sondern aus dem Zwiegespräch mit unserem Schöpfer. „Bedenk‘, was Gott an dich gewandt, wozu er dich erschaffen“, heißt es in einem Kirchenlied.
Nun kann man natürlich so tun, als wäre dieses Leben zwischen Geburt und Tod alles. Man kann sich einbilden, dass alles, was wir sind und haben, nur aus Zufall so gekommen sei. Man kann Gott ausweichen und sich seiner berechtigten Forderung entziehen. Dann erfährt man aber auch nie die Erfüllung seines innersten Sehnens, denn „unser Herz ist unruhig, bis es Ruhe findet, o Herr, in Dir!“ betet der Kirchenvater Augustinus. Er hatte jahrzehntelang so gelebt, als hätte Gott keinen Anspruch an sein Leben. Schließlich stellt er sich diesem Anspruch doch und erkannte, wie befreiend es ist, endlich von quälender Unruhe und schlechtem Gewissen befreit zu sein.
Wer kann schon wirklich so Frucht bringen, wie Gott es fordert? Wer kann bis zur letzten Konsequenz seinem Wort, seinen Geboten folgen? Wer kann Liebe üben – bis zur Feindesliebe, die Jesus fordert (Matthäus 5,44f)? Wenn ich mich ehrlich der Forderung stelle, dann erkenne ich, ich kann sie gar nicht erfüllen; ich will zwar, aber ich schaffe es nicht.
Genau das hat Gott schon längst erkannt. Deshalb hat Gott in seinem Sohn Jesus Christus alle Anforderungen, die berechtigterweise mir gelten, erfüllt. Als einziger Mensch, der je über diese Erde ging, hat er die Beziehung zum himmlischen Vater und zu den Mitmenschen in Vollkommenheit gelebt. Jesus hat die Schulden, die sich bei mir durch meinen Ungehorsam angesammelt haben, durch sein Lebensopfer am Kreuz getilgt. Das ist der große Gottes-Dienst an uns Menschen. Wir brauchen diesen Dienst nur annehmen.
Nun ist die Frage, ob ich vor Gott, zugebe, dass ich seine Hilfe brauche. Der Name „Jesus“ ist Gottes Programm. Er heißt auf deutsch „Rettung“. In dem Moment, in dem ich das Geschenk des Dienstes Gottes, seine Rettung, annehme, brauche ich nicht mehr mein eigenes Image polieren. Ich kann gelassen zugeben, wer und wie ich bin, weil ich weiß, wie er ist. Für dich und mich hat Jesus Christus alles getan, alles vollbracht am Kreuz, damit in deinem und meinem Leben Frucht wird. Sinnerfülltes Leben – auch über den Tod hinaus. In Gottes Namen lade ich Sie herzlich ein zu solch einem erfüllten Leben!