Es gibt viele Zeitgenossen, denen ihr Haustier lieb und teuer ist - auch wenn Abschied für immer genommen werden muss. Möglich ist ein würdevoller Abschied ab Anfang nächsten Jahres Im Lengfurter Gewerbegebiet "Oberes Eck", wo ein Tierkrematorium seinen Betrieb aufnehmen wird. Ein Gebäudekomplex, der von einem Marktheidenfelder Unternehmer in der Robert-Koch-Straße 10 bereits vor Jahren errichtet wurde, ist dort vorhanden. Weil in der Anlage, die künftig von der in Wesel am Niederrhein ansässigen Firma "Cremare" betrieben werden soll, manche Dinge nicht dem Baugesetzbuch entsprochen haben und deshalb diverse Änderungen sowie eine Befreiung vom Bebauungsplan notwendig waren, musste der Gemeinderat sowohl über einen neuen Bauantrag als auch über den erforderlichen Immissionsschutz und die damit verbundene Schadstoffbelastung neu entscheiden.
Besonderen Diskussionsbedarf hatte das Gremium nicht, als es die Bausache einstimmig absegnete und das Einvernehmen des Marktes Triefenstein erteilte. Unter anderem ging es um den Austausch des Verbrennungsofens sowie um eine Änderung der Abluftbehandlungs-Technik. Ferner soll die Betriebszeit auf sechs Wochentage verlängert werden. Schließlich ging es noch um die Reduzierung eines Grünstreifens, damit an der Ostseite des Gebäudes mehr Platz für die Anlieferung der Tierkadaver geschaffen wird.
Auf der Internet-Präsentation von "Cremare" ist davon die Rede, dass der Standort Lengfurt zur Zeit zu einem "vollständigen Tierkrematorium ausgebaut wird". Mit dieser Maßnahme komme man dem Wunsch vieler Tierfreunde in den südlichen Regionen Deutschlands nach, Tiere unter anderem vor Ort zu verabschieden und direkt einäschern zu lassen. Bis zum Abschluss der Umbaumaßnahmen im Januar 2019 biete man in Lengfurt den Service der Tierbestattung an. Verstorbene Tiere würden entweder in der Tierarztpraxis oder von den Tierbesitzern zu Hause abgeholt.