Von „High Noon“ schreibt die Polizei in ihrem Bericht über die Ereignisse rund um den Maibaum in Eußenheim und – auch wenn es nicht mittags sondern zu nächtlicher Stunde war – erinnert das Geschehen tatsächlich ein wenig an den Wilden Westen. Mehrere Verletzte und drei Festnahmen standen am Ende in der Bilanz der Mainacht.
Bereits in der Nacht zum Sonntag gegen 2 Uhr war der Maibaum am Eußenheimer Dorfplatz ein erstes Mal gefällt und an zwei Stellen durchsägt worden, um ihn unbrauchbar zu machen. worden.
Zweite Maibaum-Attacke
Am frühen Montagmorgen gegen 2.20 Uhr machte sich nach Polizeiangaben nun eine Gruppe junger Erwachsener daran, einen inzwischen neu errichteten Maibaum ebenfalls mit der Motorsäge zu Fall zu bringen. Einige dieser Gruppe sollen dabei vermummt gewesen sein.
Doch das Vorhaben wurde von einer Gruppe junger Eußenheimer bemerkt, die die Täter zunächst verbal angingen. Diese anderen ließen von da an den Maibaum außer Acht und gingen mit mehreren Personen gewaltsam gegen die couragierten Eingreifer vor. Im weiteren Verlauf kam es zu einer unübersichtlichen Schlägerei, bei der ein 17- und ein 24-Jähriger sowie eine 22-Jährige aus der Eußenheimer Gruppe leicht verletzt wurden.
Feuerlöscher im Einsatz
Als schließlich noch ein Feuerlöscher zum Einsatz kam, löste sich die Keilerei auf. Einige der Schläger flüchteten zu Fuß in Richtung Aschfeld. Als sie von weiteren Helfern verfolgt wurden, kam erneut zu körperlichen Attacken. Auch sollen dabei Flaschen geflogen sein.
Währenddessen stiegen drei Täter am Dorfplatz in einen bereitgestellten Pkw Lada mit abgeklebten Kennzeichen und flüchteten über die B27 in Richtung Aschfeld. Dabei kam es bei der Abfahrt zu einer erneuten Gefahrensituation, da der Fahrer losfuhr, obwohl noch eine Person vor dem Fahrzeug stand und eine weitere am Außenspiegel hing, um die Fahrt des Lada zu unterbinden. Glücklicherweise wurde hierbei niemand verletzt.
Vergeblicher Fluchtversuch
Das Fluchtfahrzeug konnte schließlich im Zuge der polizeilichen Fahndung im Ortsbereich Aschfeld von einer Polizeistreife gesichtet und verfolgt werden. Der Pkw flüchtete über die Ostertalstraße und fuhr dann in unwegsames Gelände. Schließlich endete die Flucht an einem Waldstück in der Gemarkung Ofenroth.
Der 30-jährige Fahrer aus dem Landkreis Kitzingen und ein weiterer 17-jähriger Tatverdächtiger auf der Rücksitzbank konnten widerstandlos festgenommen werden. Der 23-jährige Beifahrer setzte sich gegen die Festnahme zur Wehr, wurde aber von den Polizeibeamten überwältigt. Dabei wurde der junge Mann leicht verletzt. Er muss sich neben der anderen Delikte nun noch wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte verantworten.
Die Polizeiinspektion Karlstadt hat die Ermittlungen unter anderem wegen Gefährlicher Körperverletzung und Gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr aufgenommen.
Zeugen werden gebeten, sich unter Tel. (0 93 53) 97 41-0 zu melden.