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MAIN-SPESSART: Zahl der Demenzkranken im Landkreis nimmt zu

MAIN-SPESSART

Zahl der Demenzkranken im Landkreis nimmt zu

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    2331 Demenzkranke im Landkreis Main-Spessart prognostiziert das Bayerische Landesamt für Gesundheit für das Jahr 2023. Vor sieben Jahren waren es noch 1664 Betroffene im Landkreis, berichtet die Techniker Krankenkasse (TK).

    Demenz ist eine Erkrankung des Gehirns, bei der die geistige Leistungsfähigkeit abnimmt – dazu gehören Gedächtnisfunktion, Urteilsfähigkeit, Orientierung und Denkvermögen. Betroffene leiden unter anderem auch an Sprachstörungen und Persönlichkeitsveränderungen. Demenz tritt hauptsächlich im Alter auf und hat verschiedene Ursachen. Die häufigste Form ist die Alzheimer-Krankheit. Rund 80 Prozent der an Demenz Erkrankten werden zu Hause betreut.

    Finanzielle Unterstützung

    Für professionelle Betreuung erstatten die Pflegeversicherungen je nach Pflegestufe bis zu 1550 Euro, in außergewöhnlichen Fällen bis zu 1918 Euro monatlich. Wer einen Angehörigen pflegt, bekommt ein monatliches Pflegegeld von bis zu 700 Euro. Pflegende können auch mal eine Auszeit, zum Beispiel einen Urlaub, nehmen. Eine Ersatzpflegekraft oder eine Kurzzeitpflege im Heim unterstützt die TK mit bis zu 1550 Euro und für maximal vier Wochen im Jahr.

    Neben der häuslichen Pflege stellt die Pflegeversicherung 200 Euro pro Monat für zusätzliche Betreuungsleistungen bereit. Mit dem Geld können die Angehörigen beispielsweise die Betreuung durch einen Pflegedienst organisieren oder einen Schulungskurs besuchen.

    Dieses Geld muss im laufenden Jahr übrigens nicht völlig ausgeschöpft werden, sondern kann in das Folgejahr übertragen werden. Man muss es jedoch innerhalb von zwei Jahren aufbrauchen.

    Um das Pflegeumfeld zu verbessern, zahlen die Pflegekassen zudem Zuschüsse bis zu 2557 Euro je Maßnahme – vorausgesetzt, dass sie die häusliche Pflege wesentlich erleichtern oder eine möglichst selbstständige Lebensführung wiederherstellen können.

    Dem Betroffenen fällt es leichter, sich in der eigenen Wohnung zu orientieren, wenn der Wohnbereich einfach und übersichtlich gestaltet ist. Deutlich lesbare Schilder oder Symbole an den Türen helfen, den Weg zum Schlafzimmer, zur Toilette und zur Küche zu finden. Auch nach einem Umzug empfiehlt es sich, die gewohnte Ordnung der Möbel und Erinnerungsgegenstände beizubehalten. Kontrastfarben heben Geländer, Türen und elektrische Schalter hervor. Stolperfallen, Glastüren und Engpässe in Gängen sollten entfernt werden. Empfehlenswert ist eine helle und möglichst schattenfreie Beleuchtung. Dies gilt auch nachts für den Weg vom Schlafzimmer zur Toilette. Mögliche Gefahrenquellen für den Kranken wie Gasherde oder Elektrogeräte müssen entsprechend gesichert werden.

    Große Belastung

    Für die Familienangehörigen bedeutet die Pflege eine große körperliche und emotionale Belastung. Oft helfen kleine Veränderungen, den Stress zu vermindern. So können gut sichtbare, aktuelle Familienbilder sowie Kalender und Uhren dem Kranken bei der Orientierung helfen.

    Manche Demenzkranke wandern ziellos durch die Wohnung oder gehen einfach auf die Straße hinaus. Pflegende können diese Gefahrenquelle verhindern, indem sie zum Beispiel die Haustür mit einem Vorhang verdecken. Klangspiele an der Tür signalisieren, dass der Patient die Tür öffnet. Verstärkte Beschäftigungen am Tag, die müde machen, können helfen, wenn Kranke anfangen, auch nachts umherzuwandern.

    Damit sich die Pflegenden nicht aufreiben, ist es wichtig, für Unterstützung zu sorgen. Man sollte sich nicht scheuen, Verwandte, Freunde oder professionelle Helfer in die Pflege mit einzubeziehen. Denn Freiräume, um Hobbys oder Freundschaften zu pflegen, geben neue Kraft für den Alltag. Der Kontakt zu anderen Betroffenen, zum Beispiel in Selbsthilfegruppen, reduziert die Gefahr einer allmählichen Isolation.

    ONLINE-TIPP

    Weitere Informationen unter www.deutsche-alzheimer.de, www.hirnliga.de, www.dsl-alzheimer.de

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