Das Interesse der Gartenbesucher war schon ab 17 Uhr groß. Sie kamen aus der Umgebung und von Aschaffenburg, Lauda, Schweinfurt, Tauberbischofsheim sowie aus der Oberpfalz, um die zehn illuminierten Gärten zu besichtigen. Manche hatten Übernachtungen gebucht und besuchten auch Würzburg und Karlstadt.
Der Initiator Reinhard Steinmetz wies auf die Einzigartigkeit dieser Veranstaltung hin. Jeder Garten ist nach unterschiedlichen Möglichkeiten und Ideen gestaltet. Immerhin öffnen die Gartenbesitzer ihren privaten Bereich, ihr grünes Wohnzimmer, und das wissen die Besucher zu schätzen. Mit einem Gartenliebhaber kann man gut ins Gespräch kommen, manchmal ergeben sich hier auch Freundschaften.
Die meisten Sorgen machte im Vorfeld die Wettervorhersage, doch die Regenwolken sind zum Glück nach einigen Tropfen vorbeigezogen. Gegen 23 Uhr saßen im Garten von Steinmetz noch Gäste und bestaunten beleuchtete Brunnen, Bäume, Sitzgruppen, Gartenhäuschen und den Quellstein mit seinem Bachlauf und dem Brückchen, das in einen Teich mündet. Manche saßen am Lagerfeuer, andere unterhielten sich an den Stehtischen bei Sekt mit Holunder, Wein, selbst gemachten Säften und Häppchen.
Beleuchteter Badepool
Den Schrebergarten von Marco Pfister konnte man durch ein mit Hunderten von Lichtern flimmerndes Tor betreten. Dort fiel der beleuchtete Badepool ins Auge, und im Gartenhäuschen am Ende wurden Speisen und Getränke serviert.
Bei Familie Link wurden wieder besondere Gelees angeboten wie Löwenzahngelee, Kürbis mit Quitte oder Himbeergelee. Bei selbst gebackenen Kuchen und Torten schmeckte auch der Kaffee, den die Gäste auf Sitzgruppen genießen konnten. Oft wurden der Teich und der Magnolienbaum bewundert, der schon 49 Jahre alt ist.
Eine besondere Stimmung verbreiteten die Kerzen, Flammenschalen, Leuchtkugeln und das wärmende Kaminfeuer im Anwesen der Familie Soodt. Im Mittelpunkt steht hier das Schwimmbecken, daneben laden Liegestühle zum Blick auf den Teich ein. Dahinter versteckt steht ein beleuchteter Ziehbrunnen und weitere liebevoll hergerichtete Objekte.
In den Abendstunden konnten die Besucher mehr Details in den Gärten entdecken. Dies war vor allem bei Harald Prochnow der Fall, da er mit seinen selbst gefertigten Kunstobjekten zur reinen Gartenschau einlud. Geschickt setzte er mit Glassteinen auf Punktstrahlern Akzente.
Nebenan zeigten Doris und Hermann Grimm ihren Garten mit beleuchteter Liebeslaube und gedämpfter Musik. Davor glitzerte ein Rosenbogen, und vor einer Feuerschale luden Sitzgruppen und Bänke zum Verweilen ein. Da gab es Käseteller mit selbst gemachter Tomatenbutter, Winzer- und Kräuterkäse. Leberkäsbrötchen, Ananasbowle, verschiedene Liköre zu verkosten. Eine Fußwanne mit Sitzbrettern umrandet wurde ebenso bewundert wie der Kleintierstall.
Das Anwesen der Familie Wagner präsentierte sich auf mehreren Ebenen. Im unteren Bereich standen Getränke wie Cappuccino mit Pfiff, hausgemachter Hugo, Himbeersekt und weitere Durstlöscher in der Garage bereit. Dazu wurden verschieden belegte Baguettes angeboten. Die überdachte Sitzecke bot viele Plätze zum gemütlichen Plausch. Auf der mittleren Ebene führten verschlungene Pfade zur beleuchteten Sitznische. Sie entpuppte sich zur Rentnerecke mit Spaßgarantie. Am oberen Ausgang führte der Weg an der Kräuterschnecke mit Quellstein vorbei.
Im Garten der Familie Hanusch konnte man beleuchtete Kleinbiotope und Nischen bewundern. Sie begrüßten Besucher, die von dieser Veranstaltung in der Gartenzeitung gelesen hatten. Hier wurden Getränke und Brotzeit angeboten.
An einer Hauswand projizierte Familie Gangel Blütenbilder aus ihrem Garten. Weitere LED-Leuchtrahmen standen als Bildobjekte platziert. Auf der überdachten Terrasse konnten die Besucher Ingwer-Minze-Bowle und Sekt, sowie Kaffee und selbst gebackenen Kuchen verkosten. Eine Kinderecke und der Wasserbrunnen mit kleinen Fischen ließ auch bei den Kleinsten keine Langeweile aufkommen.
In der Dorfmitte präsentierte Gudrun Mehling ihren Schrebergarten mit vielen Hängelämpchen an den Bäumen. Bei ihr gab es reduzierte Garten-Dekosticker mit verschiedenen Motiven zu kaufen. Außerdem konnte man einen abgeteilten Gemüsegarten bewundern.
Reinhard Steinmetz lobte die Zusammenarbeit mit der Verwaltungsgemeinschaft Zellingen. Dort hat ihn Anton Rüb bei den Anmeldungen und Genehmigungen mit Rat und Tat unterstützt. Die Familien Grimm und Prochnow waren unterwegs, um die Plakate mit Pfeilen aufzuhängen. In das Anwesen Steinmetz kommt am Mittwoch ein Team vom Bayerischen Fernsehen der Sendung „Querbeet“. Sie wollen berichten, was es heißt „Zertifizierte Gästeführerin“ in einem Garten zu sein.