Das gemeindliche Ziel müsse die Bereitstellung eines attraktiven ÖPNV sein. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Arbeitsgruppe Verkehr des Ortsverbands der Grünen im Markt Zellingen hervor. Die Bürger sollen dazu animiert werden, mehr und mehr auf individuelle Fahrten mit dem eigenen Auto zu verzichten und stattdessen mit dem öffentlichen Nahverkehr die notwendigen Fahrten zu erledigen.
Jede eingesparte Fahrt trage zur Verbesserung der Luftqualität und zu einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei. Leider gebe es aktuell noch zahlreiche Hindernisse auf diesem Weg, so das Presseschreiben weiter. Am Beispiel von zwei ausgewählten Bushaltestellen soll dies verdeutlicht werden: So seien an der Bushaltestelle am Braunen See in Fahrtrichtung Turm die Infotafeln monatelang nicht lesbar gewesen oder die Infos fehlten ganz. Es gebe keinen Wetterschutz, der Ein- bzw. Ausstieg erfolge über eine geschotterte "Bucht" und sei sehr hoch und noch dazu abschüssig.

Dass es besser geht, zeige die Bushaltestelle in der Billingshäuser Straße in Fahrtrichtung Turm: Immerhin die Infos zur Linie 621 seien übersichtlich dargestellt, bei den Linien 8068 und 620 müsse man nachbessern. Die Höhe des Zustiegs sei gerade für ältere Fahrgäste sehr gut und zumindest auf einer Straßenseite gebe es einen Wetterschutz.
Die Vernetzung der Buslinien mit dem Bahnhof Retzbach müsse verbessert werden, fordert die Arbeitsgruppe weiter. Gerade die jüngste Diskussion des Gemeinderats zur vermeintlichen Aufgabe der Bushaltestelle Vorstadt zeige deutlich, dass zum Beispiel die neue Buslinie 621 von Marktheidenfeld kommend zum Bahnhof Retzbach noch nicht ausreichend bekannt ist. Der Ortsteil Duttenbrunn habe nach wie vor keine Anbindung an den Bahnhof Retzbach und auch nicht mehr direkt zum Rathaus.

Die seit 10. Januar geltenden Busfahrpläne, die im Mitteilungsblatt der VG Zellingen abgedruckt wurden, zeigten, welch geringen Stellenwert der ÖPNV im Landkreis einnimmt: Die Fahrpläne der Linien 620 und 621 wurden gar nicht abgedruckt.
Wo die Gemeinde Handlungsspielraum habe, sollte sie ihn auch nutzen, so etwa bei Verbesserungen der Haltestellen. Wo das Handeln anderer gefragt sei, sollte sie in der Mitverantwortung Anträge stellen, um Missstände zu beheben, etwa bei der Präsentation von übersichtlicheren Fahrplänen oder der Einrichtung neuer Haltestellen, wie im Lerlach IV. Auch für höhere Taktfrequenzen sei die Gemeinde gefragt.
Eine besondere Aufgabe könnte die Gemeinde erfüllen, wenn sie sich mit der Bedeutung eines Bürgerbusses befassen würde, so die Mitteilung des Arbeitskreises. Ein solches Vorhaben könnte gemeinsam mit den Nachbargemeinden angegangen werden. Somit können Lücken im ÖPNV-System geschlossen und die Erreichbarkeit beispielsweise des Ortskerns, der Einkaufszentren Zellingen Süd und Retzbach Nord für Fußgänger verbessert werden.
Der öffentliche Nahverkehr sei für den Ortsverband der Grünen im Markt Zellingen eine wichtige Säule der Verkehrswende des Marktes Zellingen, wie es abschließend heißt.